Richard Carapaz verzichtet auf Vuelta – Fokus liegt auf Weltmeisterschaft und Lombardei

Radsport
Dienstag, 19 August 2025 um 14:00
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Für Richard Carapaz war es bisher ein Jahr voller Kontraste – mit starken Auftritten, aber auch bitteren Rückschlägen. Nun steht fest: Der Olympiasieger von Tokio wird nicht wie ursprünglich geplant bei der Vuelta a España an den Start gehen. Anders als bei der Tour de France ist diesmal nicht die Gesundheit der Grund, sondern eine klare Schwerpunktsetzung. Carapaz richtet seinen Blick voll auf die italienischen Herbstklassiker und die Straßen-Weltmeisterschaft in Ruanda.
Der 32-Jährige zeigte seine beste Form beim Giro d’Italia. Nach einem durchwachsenen Frühjahr steigerte er sich im Verlauf der Rundfahrt deutlich. Mit einem Etappensieg und einer aggressiven Fahrweise prägte er die Schlusswoche, kämpfte lange um den Gesamtsieg und beendete den Giro letztlich als Dritter hinter Isaac del Toro und Simon Yates. Seit Rom stand er jedoch bei keinem Rennen mehr am Start.
Die Tour de France sollte zum nächsten Höhepunkt werden, mit dem Ziel auf Etappensiege und das Bergtrikot. Doch Magen-Darm-Probleme und eine Antibiotika-Behandlung kurz vor dem Start warfen ihn aus der Bahn. Carapaz konnte nicht in Bestform antreten und richtete seinen Fokus um. Die Vuelta stand zwar zwischenzeitlich im Raum, doch am Ende entschied sich der Ecuadorianer gemeinsam mit EF Education-EasyPost für einen alternativen Saisonplan.
„Unsere nächsten Ziele sind die italienischen Klassiker, allen voran Il Lombardia, und die Weltmeisterschaft in Ruanda“, teilte das Team mit. „Für Richard ist es eine ganz besondere WM, bei der er große Chancen sieht. Deshalb wollen wir uns gezielt und ohne Umwege vorbereiten.“
Die Strecke in Kigali könnte Carapaz tatsächlich liegen. Seine Stärke am Berg, seine Explosivität auf kurzen Anstiegen sowie seine Anpassungsfähigkeit an Höhe und Hitze machen ihn zu einem potenziellen Geheimfavoriten. Auch die italienischen Herbstklassiker bieten ihm Gelegenheiten, Siege einzufahren und Selbstvertrauen für den Saisonhöhepunkt zu tanken.
Mit dieser Entscheidung verzichtet Carapaz zwar auf eine Vuelta, bei der er kaum realistische Chancen gehabt hätte, an seine Podiumsplatzierungen vergangener Jahre anzuknüpfen. Dafür setzt er alles auf eine Karte: den WM-Titel in Ruanda und den Triumph bei der Lombardei-Rundfahrt.
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