Remco Evenepoels Vater deutet zukünftiges Ziel nach dem Hattrick im Zeitfahren der Weltmeisterschaften in Kigali an: „Der Stundenweltrekord könnte ein weiterer Gipfel sein, den es zu erobern gilt“

Die überzeugende Fahrt von Remco Evenepoel in Kigali am Sonntag sicherte ihm das dritte Regenbogentrikot in Folge im Einzelzeitfahren und unterstrich seine Dominanz gegen die Uhr. Der 25-jährige Belgier legte eine nahezu fehlerfreie Leistung hin, holte Tadej Pogacar trotz zwei-und-einhalb Minuten Vorsprung des Slowenen ein und ließ den Rest des Feldes hinter sich.

Patrick Evenepoel, der nach dem Rennen mit Sudinfo sprach, deutete an, dass die außergewöhnlichen Zeitfahr-Qualitäten seines Sohnes sich auf eine andere, eher unkonventionellere Herausforderung ausweiten könnten: Den Stundenrekord.

„Vielleicht, ja. Wir haben noch nicht direkt darüber gesprochen, aber ich glaube, es könnte ihn eines Tages interessieren. Es ist genau die Art von Herausforderung, die ihn anziehen sollte“, sagte er. „Er weiß, dass es eine andere Disziplin ist, aber er hat die spezifischen Qualitäten, um erfolgreich zu sein. Das Zeitfahren bleibt seine Spezialität und wenn er bereits auf einen vierten Weltmeistertitel in dieser Disziplin abzielt, dann könnte der Stundenrekord ein weiterer Gipfel sein, den er erklimmen will.“

Der Stundenrekord bleibt der ultimative Test der Radfahr-Welt für durchgehende Leistung und Timing. Seit Oktober 2022 wird er von Filippo Ganna gehalten, der 56.792 Kilometer zurücklegte. Die beeindruckende Vergangenheit des Rekords liest sich wie ein Who-is-Who der Radfahrlegenden: Fausto Coppi (1942), Jacques Anquetil (1956), Miguel Indurain (1994) und Bradley Wiggins (2015) haben alle den Rekord gehalten - mit Eddy Merckx's legendärer Fahrt im Jahr 1972 als eine der ikonischsten Leistungen des Sports.

Merckx hat bereits über ein mögliches Duell zwischen Evenepoel und Pogacar auf der Rennstrecke spekuliert. „Der Slowene ist der Beste, der kompletteste Fahrer. Und Remco hat unglaubliche Aerodynamik. Es wäre wunderbar, wenn sie es wagen würden, diese Herausforderung anzunehmen“, sagte er früher in diesem Sommer.

Im Moment konzentriert sich Evenepoel noch auf das bevorstehende Straßenrennen in Kigali, bei dem er wieder als einer der Favoriten an den Start gehen wird. Doch mit der öffentlichen Andeutung seines Vaters auf den Stundenrekord, fügt die Annahme zukünftiger Ambitionen noch eine reizvolle Dimension zu einer Karriere hinzu, die bereits durch Geschwindigkeit, Kraft und Rekord-Potential definiert ist.