Das Tour-de-France-Aufgebot von
Red Bull - BORA - hansgrohe nimmt langsam Form an. Remco Evenepoel und Florian Lipowitz sollen das Team im Kampf ums Gelbe Trikot anführen, Mattia Cattaneo ergänzt das Gerüst. Offen ist, ob es Platz für einen Sprinter wie Jordi Meeus gibt – dann könnte Neuzugang
Arne Marit als Anfahrer hineinrücken. Das deutsche Team wägt derzeit seine Optionen ab.
„Wir sind alle gemeinsam zum ersten Trainingstag aufgebrochen, aber jeder hat für sich trainiert. Bei Intermarché-Wanty hatten wir im Dezember-Trainingslager alle dasselbe Programm“, sagte Marit im Interview mit
Wielerflits. Diese Information überrascht etwas, bedenkt man, dass das belgische Team in diesem Jahr auf WorldTour-Niveau fuhr und entsprechend hohe Spezifität für seine Fahrer gefragt war.
Dieser Winter ist für Marit völlig anders, der 2021 bei Sport Vlaanderen - Baloise Profi wurde und 2023 in die WorldTour wechselte. Durch das Aus von Intermarché - Wanty, das mit Lotto fusioniert ist, war er frei für einen Wechsel. Bei BORA fand er eine Lücke, nachdem Oier Lazkano entlassen wurde. Sein Winterlager unterschied sich grundlegend von früher. „Jeder fuhr dieselben Anstiege und absolvierte dieselben Intervalle. Jetzt habe ich den Eindruck, dass jeder seinen eigenen Plan hat“, erklärt er. Das bringt Herausforderungen mit sich, zumal die Struktur größer und internationaler ist als beim belgischen Team.
„Bei Intermarché-Wanty kannte ich jeden beim Namen, und hier sagen selbst die Staff-Mitglieder, es dauere mindestens sechs Monate, bis man alle kennt. Wenn ich bis zum Ende des Trainingslagers alle Fahrer drauf habe, ist das schon ein Erfolg“, scherzt er.
Tour de France möglich?
Marit bestreitet im Februar die Clásica Jaén Paraiso Interior und die Volta ao Algarve und folgt anschließend Jordi Meeus ins Opening Weekend. Dort hofft er auf Beine für Ergebnisse, insbesondere in Kuurne - Bruxelles - Kuurne, wo er seinem Landsmann idealerweise den Sprint anzieht. Marit ist Sprinter, hat aber eine Vorliebe für die Klassiker und wird entsprechend eingesetzt.
„Und sie haben mich vor allem für die Klassiker geholt. Ich werde also viel mit [Jordi] Meeus und [Gianni] Vermeersch unterwegs sein. Mein Rennprogramm ist zwar noch nicht fix, grob fahre ich aber in etwa dasselbe Programm wie Jordi. Teils als Anfahrer, teils zur Verstärkung der Klassiker-Gruppe.“
Die Tour de France ist ein Ziel. Aber ein eher unwahrscheinliches. „Und mit Remco ist das schwierig, weil die Kletterfraktion gut besetzt sein wird. Aber die Tour ist die einzige Grand Tour, die mir noch fehlt, daher würde ich sie gerne hinzufügen.“