Rasmussen überrascht: „Ich habe von Vingegaard bei der Vuelta viel mehr erwartet“ – sieht Pedersen statt Visma-Star als besten dänischen Fahrer

Radsport
Dienstag, 21 Oktober 2025 um 15:30
Jonas Vingegaard
Dänemarks goldene Ära fühlt sich selten so reich an wie 2025. Jonas Vingegaard beendete das Jahr als bestplatzierter Däne der Welt – mit einem Sieg bei der Vuelta a España und Platz zwei bei der Tour de France. Mads Pedersen wiederum fuhr eine Saison von beeindruckender Konstanz, ohne nennenswerte Schwächephasen. Doch für Ex-Tour-Star Michael Rasmussen ist die Sache nicht so eindeutig, wie es auf den ersten Blick scheint.
„Das ist natürlich Geschmackssache“, sagte Rasmussen bei Viaplay. „Aber für mich war Mads über die Saison hinweg konstanter. Jonas hatte kleine Schwankungen – von einem extrem hohen Niveau aus, klar. Er gewinnt die Vuelta, obwohl er nicht bei 100 Prozent ist, und das ist beeindruckend.“

„Ich habe mehr von Jonas erwartet“

Trotz Vingegaards herausragender Ergebnisse fand Rasmussen kritische Worte. „Auf dem Papier hätte Jonas die Vuelta mit mindestens doppelt so vielen Etappensiegen verlassen müssen. Er holt drei – aber es war knapp. Erst auf der letzten Etappe hatte ich das Gefühl, dass er wirklich gezeigt hat, dass er der stärkste Fahrer des Rennens ist.“
Auch Vingegaards vorzeitiger Ausstieg bei der Europameisterschaft war ein Thema – aber nicht entscheidend für Rasmussens Urteil. „Nein, das war nicht der Punkt. Die Enttäuschung für mich war, dass Jonas bei der Vuelta nicht ganz das Niveau erreicht hat, das ich erwartet hatte. Das war entscheidend.“

Pedersens Meisterwerk an Konstanz

Mads Pedersen gewann 2025 ganze 14 Rennen – sieben auf WorldTour-Niveau – und holte das Punktetrikot sowohl beim Giro d’Italia als auch bei der Vuelta a España. Dazu Podiumsplätze bei der Flandern-Rundfahrt, Paris-Roubaix und der E3 Saxo Classic. Er beendete die Saison als Vierter der UCI-Weltrangliste.
Rasmussens Präferenz für Pedersen hat die Debatte in Dänemark neu entfacht – in einem Land, in dem Grand-Tour-Siege traditionell als ultimative Währung gelten. Doch für Rasmussen zählen nicht nur die großen Momente, sondern die Gesamtheit einer Saison. Und darin, so meint er, war Pedersen 2025 der beständigere Fahrer.
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