PRESSEKONFERENZ | Isaac del Toro: „Es ist wie ein Traum“ – Der junge Rosa-Träger über Druck, Teamgeist und große Ziele

Radsport
Montag, 19 Mai 2025 um 17:30
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Isaac del Toro geht als Träger der Maglia Rosa in die zweite Woche des Giro d’Italia 2025 – eine Überraschung, mit der vor Rennbeginn kaum jemand gerechnet hatte. Der 21-jährige Mexikaner vom UAE Team Emirates – XRG präsentierte sich bei einer Pressekonferenz zurückhaltend und bodenständig. Statt über persönliche Ambitionen zu sprechen, stellte er das Team in den Vordergrund. Der Druck scheint ihn noch nicht zu erreichen – auch dank der starken mannschaftlichen Unterstützung.

Fokus und Alltag im Rosa Trikot

Frage (Luca Bianchin): Sie fahren Ihren ersten Giro – wie gelingt es Ihnen, konzentriert zu bleiben?
A: Es ist mein erster Giro und ich bin einfach stolz, hier mit diesem Team zu sein. Es ist ein Traum, in dieser Position zu stehen. Ich versuche jeden Tag, mein Bestes zu geben, um dem Team zu helfen. Ich genieße es, so gut es geht – das ist etwas ganz Besonderes.
Umgang mit Druck und Erwartungen
Q: Wie bleiben Sie in solch einer Situation ruhig?
A: Ich versuche, einfach ein normaler Mensch zu bleiben. Natürlich ist es ein tolles Ergebnis – für mich persönlich, aber auch für das Team. Ich bin sehr aufgeregt, manchmal auch nervös, aber das gehört dazu. Ich bin erst 21 Jahre alt und spüre keinen großen Druck. Ich lebe einfach diesen Traum.
Teamdynamik mit Ayuso
Q (Nathaniel Parish Flannery): Sie führen vor Ayuso, Ihrem Teamkollegen und Freund. Wie erleben Sie diese Situation?
A: Für uns als Team ist das eine gute Situation. Gestern war hart – Ayuso und Brandon sind gestürzt. Aber am Ende war es nicht so schlimm, und wir machen weiter. Wir ziehen gemeinsam an einem Strang und geben alles für das große Ziel.
Technik als Erfolgsfaktor?
Q (Vasco Serrano): Ihre Abfahrtstechnik war beeindruckend. Wird das im weiteren Verlauf entscheidend?
A: Ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass es entscheidend sein wird. Natürlich ist Technik wichtig – aber nicht der Schlüssel zum Giro-Sieg. Ich fühle mich wohl auf dem Rad, glaube an mich, aber wir werden sehen, was noch kommt.
Familie, Motivation und Unterstützung
Q: Wer sind die Menschen, die Sie besonders motivieren?
A: Es gibt so viele. Ich kann nicht eine Person über die andere stellen. Meine Familie, meine Freunde, mein Trainer, meine Teamkollegen – alle wollen, dass ich mein Bestes gebe. Mein Leben hat sich in den letzten zwölf Monaten sehr verändert. Es ist unglaublich, wie viele mich unterstützen.
Die Bedeutung für Mexiko
Q (Gabriel Martínez): Was bedeutet Ihr Erfolg für Ihr Heimatland?
A: Ich glaube, ganz Mexiko hat den gestrigen Tag verfolgt. Ich bin stolz auf das, was ich gezeigt habe – und auf das, was wir als Team erreicht haben. Es fühlt sich verrückt an, wie sich mein Körper von Tag zu Tag verändert. Diese Unterstützung aus Mexiko ist für mich von unschätzbarem Wert.

Der Blick nach vorn

Q: Wie lautet Ihre Strategie für den weiteren Verlauf?
A: Unser Ziel ist es, das Rosa Trikot im Team zu behalten und den Giro zu gewinnen. Wir arbeiten dafür als Einheit und werden alles geben.
Q: Wie fühlt es sich an, morgens als Träger der Maglia Rosa aufzuwachen?
A: Unglaublich. Am schwierigsten war es, abends einzuschlafen – aufzuwachen war das Leichteste. Es ist verrückt. Ich kann es immer noch kaum fassen.
Ratschläge vom Champion
F: Haben Sie Tipps von Tadej Pogačar bekommen – speziell nach Ihrem Start bei Strade Bianche?
A: Ja, er hat mir geschrieben, dass ich, wenn ich in einer guten Position bin, alles geben soll. Er glaubt an mich – und das gibt mir viel Motivation.
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