"Pogacar zu folgen war etwas Besonderes" – Arnaud De Lie über den GP de Québec 2024 und seinen Traumklassiker

Radsport
Montag, 06 Januar 2025 um 16:45
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Arnaud De Lie hat sich in den letzten Jahren kontinuierlich zu einem der talentiertesten Sprinter und Klassiker-Fahrer entwickelt und ist mittlerweile eine zentrale Figur im Team Lotto. Mit seinem eigenen Rennkalender, der sowohl kleinere Rennen als auch drei Monumente umfasst, zeigt De Lie große Ambitionen für die kommende Frühjahrssaison. In einem Interview mit In de Leiderstrui sprach Arnaud De Lie über seine Pläne, Vorbereitungen und Eindrücke – einschließlich seiner Erfahrungen mit Tadej Pogacar.

De Lie verzichtet in diesem Jahr auf ein Höhentrainingslager auf Teneriffa und setzt stattdessen auf Höhenzelte zu Hause und ein zehntägiges Trainingslager mit der Mannschaft. Danach bereitet er sich in Spanien auf den Omloop Het Nieuwsblad vor. Vor dem Eröffnungswochenende bestreitet er die Etoile de Bessèges und die Volta ao Algarve. Anders als viele andere verzichtet er auf Paris-Nizza oder Tirreno-Adriatico. Er ist überzeugt, dass diese Anpassungen im modernen Radsport notwendig sind: "Wenn man sieht, wie Mathieu van der Poel letztes Jahr ein sehr gutes Mailand-Sanremo als erstes Rennen des Jahres gefahren ist... Das zeigt, wie wichtig die richtige Vorbereitung ist."

De Lie plant Starts bei Mailand-Sanremo, der Flandern-Rundfahrt und Paris-Roubaix. Während er bei Sanremo primär Erfahrung sammeln möchte, sind die Erwartungen bei Rennen wie Gent-Wevelgem oder der E3 Saxo Classic höher. Besonders Gent-Wevelgem hat für ihn einen hohen Stellenwert: "Ich möchte um den Sieg kämpfen. Ob ich Dritter oder Vierter werde, spielt keine Rolle, solange ich um den Sieg gefahren bin. Es geht nicht darum, dass ich es muss, sondern dass ich es will. Das ist ein großer Unterschied."

Das Omloop Het Nieuwsblad hingegen ist für De Lie das wichtigste Rennen. Mit zwei Jahren Erfahrung und einem besonderen Bezug zur Muur van Geraardsbergen sieht er sich in einer starken Position: "Die Atmosphäre, der Start in Gent, die Muur – all das macht das Rennen einzigartig. Ich bin überzeugt, dass ich hier gewinnen kann, vor allem in der belgischen Trikolore. Das wäre etwas ganz Besonderes."

Auch Tadej Pogacar spielte in De Lies Reflektionen eine Rolle. Beim GP de Québec folgte er Pogacar und erlebte, wie es ist, mit einem der besten Fahrer der Welt mitzuhalten: "Pogacar zu folgen war etwas Besonderes. Es war vielleicht nicht die klügste Entscheidung, aber dieser Moment hat mir viel Selbstvertrauen gegeben. Solche Erlebnisse sucht man als Fahrer – und natürlich auch den Sieg."

De Lie strebt in der kommenden Saison nach weiteren Highlights, besonders bei den Klassikern. Mit seinem talentierten und ambitionierten Ansatz bleibt er einer der spannendsten Fahrer im Peloton und ein Anwärter auf große Erfolge.