Patrick Lefevere, eine überragende Persönlichkeit im Profiradsport, ist nicht mehr an der Spitze von Soudal - Quick-Step. Die Entscheidung des Teams, Frederik Broché anstelle von Sven Vanthourenhout zum Trainer zu ernennen, hat nach seinem Abgang für Diskussionen gesorgt. Lefevere teilte seine Perspektive zu dieser Angelegenheit in einem Interview mit Het Laatste Nieuws.
"Es ist kein Vergleich möglich?" sagte Lefevere, als er den Kontrast zwischen den beiden Kandidaten ansprach. "Broché ist ein Trainer, Vanthourenhout ist eine Art Teamleiter. Es war nie eine Frage der Wahl."
Vanthourenhout, der als Vertrauter von Remco Evenepoel, dem Starfahrer des Teams, bekannt ist, wurde von einigen als natürliche Wahl angesehen. Lefevere wies jedoch die Vermutung zurück, dass dies eine wichtige Rolle spielte. "Wie viele (Vertraute) hat er denn? Man kann doch nicht mit fünf von ihnen hinter ihm im Auto sitzen", bemerkte er. "Sein Vater hat das einmal erwähnt, aber das war nie ein Diskussionspunkt. Ich war immer gegen ein 'Team-im-Team'. Auch wenn wir eigentlich schon so weit sind, aber was soll's."
Lefevere stellte Vanthourenhouts Qualifikationen für diese Rolle in Frage und deutete an, dass seine mangelnde Erfahrung bei Grand Tours ein limitierender Faktor war. "Sven sah sich selbst als eine Art Koordinator. Aber auf welcher Grundlage? Er hat noch nie eine große Tour gefahren. Soll er Leuten, die schon so lange dabei sind, sagen, wie sie es machen sollen?"
Obwohl er Vanthourenhouts Verdienste um den Sport anerkennt, betont Lefevere die praktischen Erwägungen, die hinter der Entscheidung stehen: "Sicher, er hat beim Radsportverband eine fantastische Arbeit geleistet. Aber es ist auch ein zusätzliches Gehalt und das Geld ist nicht unerschöpflich. Außerdem ist es für Koen Pelgrim sehr viel geworden. Deshalb hielten wir es nicht für eine schlechte Idee, ihm jemanden zur Seite zu stellen."