Nach Jahren voller Rückschläge: Vinokurov Jr. hängt mit 23 das Rad an den Nagel

Der junge kasachische Radprofi Alexandr Vinokurov Jr. vom kontinentalen XDS Astana Development Team hat offiziell seinen Rücktritt vom aktiven Radsport im Alter von nur 23 Jahren bekannt gegeben. Der Name kommt Ihnen bekannt vor? Kein Wunder – Alexandr ist der Zwillingsbruder des WorldTour-Fahrers Nicolas Vinokurov und Sohn des ehemaligen Olympiasiegers und heutigen Teamchefs Alexander Vinokurov, der die kasachische WorldTour-Mannschaft leitet.

Sein letztes Rennen bestritt Vinokurov Jr. bei der prestigeträchtigen Tour de Langkawi in Malaysia. Dort überzeugte er durch seine Arbeit für das Team und trug entscheidend zum Erfolg seines Bruders Nicolas bei, der die Rundfahrt mit vier Etappensiegen und dem vierten Platz in der Gesamtwertung abschloss und zusätzlich das Trikot des besten asiatischen Fahrers gewann.

Der Rücktritt erfolgt nach einer Saison, die von zahlreichen körperlichen Rückschlägen geprägt war. Im März 2025 erlitt Vinokurov Jr. bei einem Trainingssturz einen Bruch des rechten Oberschenkelhalses, eine Verletzung, die ihn fast das gesamte Jahr außer Gefecht setzte. Es war nicht das erste Mal, dass Verletzungen seine Entwicklung bremsten – doch diesmal war es die schwerste und folgenreichste.

„Es war keine leichte Entscheidung“, gestand Vinokurov Jr. in einer vom Team veröffentlichten Mitteilung. „Während meiner Genesung habe ich viel darüber nachgedacht, welchen Weg ich einschlagen soll. In den letzten Jahren hatte ich mehrere Verletzungen, die meine Pläne und meine Fortschritte immer wieder durchkreuzten. Aber mir war klar, dass ich meine Karriere nicht im Krankenhausbett beenden wollte. Ich wollte zurückkommen, Rennen fahren – und mich auf der Straße verabschieden.“

Und das tat er auch – auf die bestmögliche Weise. Bei der Tour de Langkawi kehrte er nicht nur ins Rennen zurück, sondern bewies einmal mehr seinen Teamgeist und seine Leidenschaft für den Sport. Bis zum letzten Tag zeigte er sich als engagierter Helfer in den Farben des XDS Astana Teams und der Astana-Organisation, die seine gesamte Laufbahn geprägt hat.

Sein Vater Alexander Vinokourov, ehemaliger Spitzenfahrer und heutiger Generaldirektor des Teams, äußerte sich mit Bewunderung und Respekt über die Entscheidung seines Sohnes:

„Alex hat diese Entscheidung selbst getroffen, und ich respektiere sie voll und ganz. Er wusste, wie schwierig es heutzutage ist, im Radsport konkurrenzfähig zu bleiben – besonders nach all den Rückschlägen durch Verletzungen. Aber er wollte unbedingt noch einmal aufs Rad steigen, bevor er sich verabschiedet. Das hat er geschafft, und sein letztes Rennen war wirklich stark. Jetzt beginnt für ihn ein neuer Lebensabschnitt, und ich wünsche ihm nur das Beste.“

Ab 2026 wird also nur noch ein Vinokurov im Peloton zu sehen sein – Nicolas, der seine Karriere auf höchstem Niveau fortsetzt. Doch eines ist sicher: Vom Namen Vinokurov und vom Einfluss der Familie auf den kasachischen Radsport wird man auch künftig hören.