„Nach dem heutigen Tag ist seine Zukunft klarer" - Biniam Girmays Agent kündigt einen möglichen Transfer an

Biniam Girmay und Intermarché-Wanty galten lange als perfektes Gespann. Seit seinem Wechsel 2021 entwickelte sich der Eritreer zum internationalen Aushängeschild, gewann 2022 Gent–Wevelgem und beim Giro d’Italia eine Etappe im direkten Duell mit Mathieu van der Poel. Spätestens seit seinem Sommermärchen 2024 mit drei Etappensiegen und dem Grünen Trikot bei der Tour de France zählt Girmay zu den größten Namen im Radsport. Doch obwohl sein Vertrag eigentlich bis Ende 2028 läuft, scheint ein Abschied zum Ende der Saison 2025 wahrscheinlich.

Grund für die wachsende Wechselstimmung ist die geplante Fusion von Intermarché mit Lotto, die zu einer komplizierten Situation bei den bestehenden Verträgen führt. Da die Lizenz von Lotto übernommen werden dürfte, könnten einige der aktuell laufenden Kontrakte in einer rechtlichen Grauzone landen. Zwar bleibt die WorldTour-Präsenz des Teams gesichert, doch die Zukunft vieler Fahrer – auch die von Girmay – ist unsicher.

Seit Wochen verdichten sich die Hinweise, dass Girmay den nächsten Schritt gehen möchte. Besonders häufig fällt dabei der Name UAE Team Emirates – XRG. Sollte sich der Transfer bestätigen, könnte es sogar zu einer Art indirektem „Tauschgeschäft“ kommen: Mit dem wahrscheinlichen Wechsel von Juan Ayuso zu Lidl-Trek würde bei UAE eine große Lücke im Klassiker- und Sprintbereich entstehen, die Girmay perfekt füllen könnte.

Die Spekulationen erhielten zusätzlichen Auftrieb, als sein Manager Alex Carera, der auch Stars wie Tadej Pogačar, Jasper Philipsen und Isaac Del Toro betreut, am Samstag ein Foto mit Girmay in Leuven auf Facebook veröffentlichte. Unter dem Bild schrieb er: „Nach dem heutigen Tag ist seine Zukunft klarer.“ Auch wenn keine Details genannt wurden, deutet vieles darauf hin, dass die entscheidende Vereinbarung bereits getroffen ist – vermutlich nicht mit Intermarché, sondern mit einem WorldTour-Spitzenteam.

Für Intermarché-Wanty wäre ein Verlust von Girmay trotz einer Fusion mit Lotto ein herber Schlag. Der Eritreer hat das Team nicht nur sportlich, sondern auch medial auf ein neues Level gehoben. Gleichzeitig würde sein Wechsel den ohnehin hochdynamischen Transfermarkt 2025 noch einmal aufwirbeln. Für Girmay selbst könnte der Schritt der nächste logische Schritt in Richtung dauerhafte Weltspitze sein – bei einem Team, das über die Ressourcen und die Struktur verfügt, um ihn dauerhaft auf Grand-Tour- und Klassiker-Podien zu bringen.