Mitbegründet von Iniesta, vernetzt mit Depp und Garrix – wer steckt hinter NSN, dem neuen Geldgeber des Ex-Teams Israel – Premier Tech?

Radsport
Freitag, 21 November 2025 um 19:00
israelpremiertech
Ein leiser, aber tiefgreifender Wandel hat den WorldTour-Peloton erfasst: Aus dem langjährigen Projekt Israel – Premier Tech ist das NSN Cycling Team geworden – das Ende einer israelisch-kanadischen Identität und der Beginn einer spanisch-schweizerischen Ära. Und sie basiert auf einem der ungewöhnlichsten Geldgeber, den der Profiradsport je gesehen hat.
Bis vor wenigen Tagen war NSN – kurz für Never Say Never – in Radsportkreisen nahezu unbekannt. Jetzt, da die Struktur für 2026 und die folgenden Jahre offiziell bestätigt ist, stellen sich viele dieselbe Frage: Wer steckt hinter den neuen Eigentümern – und warum sind sie plötzlich so relevant?
Die Antwort: ein weit verzweigtes Entertainment-Unternehmen, mitgegründet von Andrés Iniesta, verbunden mit Johnny Depp, aktiv im globalen Fußballgeschäft, in der Event- und Konzertbranche, in Film- und Musikproduktionen, bei Dokumentationen, Podcasts, Asian-Clásico-Touren – und sogar in der großen Sommer-Tour von Lionel Messis Inter Miami.
Kurz: Das ist kein typischer Radsport-Sponsor. Und das Projekt, in das NSN nun einsteigt, wird sich schon bald deutlich verändern.

Ein globaler Sport- und Entertainment-Gigant aus der Nähe von Barcelona

NSN entstand vor sieben Jahren, rund 30 Kilometer südlich von Barcelona – als vielseitige Sport- und Entertainment-Agentur mit sofortiger internationaler Reichweite, ermöglicht durch einen Mitgründer, der weltweit Türen öffnet: Andrés Iniesta.
Durch Iniestas Netzwerk expandierte NSN in rasantem Tempo nach Japan, Lateinamerika und in die USA und entwickelte sich zum bevorzugten Organisator großer Fußball-Showcases. Heute gehören dazu unter anderem:
Girmay
Biniam Girmay war 2024 stark, blieb 2025 aber sieglos. @Sirotti
  • Clásico-Freundschaftsspiele in Asien mit Real Madrid und Barcelona
  • Legend Games und diverse Promotion-Events
  • Die Organisation der Inter-Miami-Vorbereitungstour von Lionel Messi in Peru, Honduras und Panama
Doch NSN ist längst mehr als Fußball. Das Unternehmen hat einen breit aufgestellten Entertainment-Arm aufgebaut: Dokumentationen, Podcasts, Musikfestivals (inklusive Martin Garrix als Headliner in Tokio) und sogar eine von Johnny Depp kuratierte Kunstausstellung mit dem Titel A Bunch of Stuff.
Operativ ist NSN heute in Spanien, Japan, den UAE und Mexiko verankert – und damit einer der international am stärksten verzweigten Geldgeber, die je in den Profiradsport eingestiegen sind.

Warum Radsport, und warum jetzt?

Trotz seiner globalen Reichweite hatte NSN bislang kaum Berührungspunkte mit dem Radsport. Doch das Unternehmen betont seit Längerem, dass es gerade in diesem Sport ein enormes, bislang unausgeschöpftes internationales Potenzial sieht.
NSN-Präsident und -Gründer Joel Borràs formuliert es so: „Für NSN ist es eine große Herausforderung, in die Welt des Radsports einzutauchen – einem Sport mit globaler Reichweite. Es ist eine fantastische Chance, neue Wege der Kommunikation zu erkunden und eine Verbindung zu einem Sport zu schaffen, der mit den Werten unseres Unternehmens im Einklang steht.“
Der Einstieg erfolgt in einer Phase massiver Umbrüche beim früheren Israel - Premier Tech-Team. Sylvan Adams hat sich komplett aus dem Projekt zurückgezogen, zudem erhält die Mannschaft erstmals eine Schweizer Registrierung. Entscheidendes Fundament dieser Neuausrichtung ist die Partnerschaft mit Stoneweg, einer in Genf ansässigen internationalen Investmentplattform, die die finanzielle und strukturelle Basis für einen stabilen WorldTour-Betrieb liefert.
Stoneweg-CEO Jaume Sabater unterstreicht den Anspruch: „Die Gründung des NSN Cycling Team ist ein stolzer Moment für uns alle… Der Radsport verkörpert Werte, an die wir fest glauben – von Ehrgeiz und Resilienz bis zu Teamarbeit und Integrität. Unser neues WorldTour-Team soll diese Prinzipien leben und die nächste Generation inspirieren.“

Neue Identität – und angeblich ein Top-Neuzugang auf dem Weg

Eine der prägenden frühen Storylines des Rebrandings ist die erwartete Verpflichtung von Biniam Girmay. Sein Wechsel wird seit Wochen übereinstimmend berichtet, auch wenn die offizielle Bestätigung noch aussteht. Sollte der Transfer zustande kommen, wäre Girmay das symbolische Herzstück des sportlichen Neustarts – ein Fahrer mit internationaler Strahlkraft und dem Potenzial, das neue NSN Cycling Team unmittelbar auf ein höheres globales Niveau zu heben.
Doch die übergeordnete Vision reicht weit über einzelne Verpflichtungen hinaus. Ein Unternehmen, das in den vergangenen Jahren globale Fußball-Events, Stadiontouren, Festivals und internationale Kunstausstellungen aufgebaut hat, will nun genau diese entertainmentgetriebene Ambition auf den Profiradsport übertragen. Das Projekt erhält damit eine Ausrichtung, die im Peloton so bislang einzigartig ist.

Ein WorldTour-Team mit Entertainment-DNA

In einem Peloton, das traditionell von Banken, Telekommunikationsriesen, Supermarktketten und Energiekonzernen geprägt wird, wirkt NSNs Einstieg wie ein Bruch mit allen Gewohnheiten: ein Entertainment-Schwergewicht, das in den Spitzenradsport wechselt – ausgestattet mit den Netzwerken von Andrés Iniesta, Lionel Messis Inter Miami, Martin Garrix und sogar Johnny Depp.
Schon das macht das NSN Cycling Team zu einem der spannendsten Projekte, die es 2026 zu beobachten gilt.
Ob diese Entertainment-Expertise tatsächlich in der Lage ist, ein WorldTour-Team dauerhaft auf eine größere globale Bühne zu heben, bleibt abzuwarten – doch die Ambition dahinter ist unübersehbar. Einen Wandel dieser Art hat der Radsport bisher kaum erlebt.
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