Cesare Benedetti, langjähriger Leistungsträger im Team Red
Bull – BORA – hansgrohe, hat seine aktive Fahrerkarriere nach der
Polen-Rundfahrt 2024 beendet, die er im Dienste der Mannschaft mit einem 86.
Platz der Gesamtwertung abgeschlossen hatte.
Sein neues Betätigungsfeld im Team
ist die eines Sportlichen Direktors im Jugend- und Nachwuchsprogramm, dem
neugegründeten U23-Team.
Dort ist Benedetti bereits voll in Aktion mit „seinen Jungs“
und
im Gespräch mit Bici.pro gab der in Polen lebende Italiener erste Eindrücke
seiner Arbeit mit den Jungen Fahrern preis: „Mit der U23 haben wir wirklich
eine gute Gruppe, die sowohl sportlich als auch persönlich gut ist. Sie
scheinen mir bereits vereint und gut integriert zu sein. Diese vier Tage in
Österreich stimmen mich optimistisch. Ich habe viel Talent und Ehrgeiz gesehen,
daher wird eines der Hauptziele sein, sie dazu zu bringen, gut zusammenzuarbeiten.
In den ersten Gesprächen haben wir gesagt, und sie haben verstanden, dass es
keinen Grund gibt, individualistisch zu sein.“ Derzeit befindet sich das WorldTour
Team in Salzburg, wo es um medizinische Untersuchungen, Interviews,
Teambuilding geht, aber auch Einzelgespräche geführt werden und die
Jugendmannschaften sind ebenfalls vor Ort beteiligt.
„Wir haben sowohl Gruppen- als auch Einzelgespräche geführt,
vor allem um ihre Ziele und ihre Persönlichkeiten zu verstehen, wer eher offen
und wer eher schüchtern ist. Mit den Junioren haben wir auch über die Schule
gesprochen und darüber, wie man sie an das Training anpassen kann. Abgesehen
davon, dass der Radsport, wie man sagt, eine Schule des Lebens ist... besonders
in diesem Alter, möchte ich hinzufügen.“
„Wo wollen sie sich verbessern? Wo haben sie das Gefühl,
dass sie sich am meisten weiterentwickeln müssen? Im Zeitfahren, in der
Ausdauer... Diejenigen, die in ihrem zweiten oder dritten Jahr in der Kategorie
sind, konzentrieren sich dann natürlich auf bestimmte Rennen, nachdem sie den
Kalender gesehen haben.“
Für die Junioren und U23 hat man spezielle Trainer, mit
denen zusammen Benedetti die Jungen begleitet. Dabei versucht er ihnen mithilfe
seiner langjährigen Erfahrung als Profifahrer, der er selber noch bis vor
kurzem war, einen konkreten Ansatz zu vermitteln: „Dass sie Spaß haben müssen
und das, was sie tun, schätzen sollen. Dass sie die Momente in der Gruppe, die
Erfahrungen, die sie machen, schätzen müssen. Meine Philosophie lautet: Auch
wenn ich an einem Projekt arbeite, das auf Ergebnisse abzielt, ist das
Wichtigste das Wachstum und die Ausbildung des Sportlers und der Person. Es ist
in Ordnung, wenn du zum Beispiel den Recioto gewinnst, ein wichtiges
U23-Rennen, aber mir ist es lieber, du wirst Fünfter beim Recioto und gewinnst
in zwei Jahren eine Etappe beim Giro d'Italia für mich.“
Zu seiner neuen Rolle als Sportlicher Direktor befragt und
inwiefern er sich darin bereits zurechtgefunden hat, antwortet Benedetti abschließend:
„Im Moment arbeite ich so, wie ich muss, ich fühle mich gut und habe den
richtigen Druck. Als Fahrer war da mehr! Es läuft sogar besser, als ich
erwartet habe. Ich muss und will verstehen, was ich den Jungs geben kann, wie
ich mit ihnen rede, ihnen mehr Freiraum gebe und ihnen zeige, wie die Dinge
laufen. Aber wir werden sehen: Wir müssen erst noch anfangen!“
Red Bull - BORA - hansgrohe