„Mir ist es lieber, du wirst Fünfter beim Recioto und gewinnst in zwei Jahren eine Etappe beim Giro d'Italia für mich“: Cesare Benedetti über seine neue Funktion als SD bei Red Bull – BORA - hansgrohe

Radsport
Montag, 28 Oktober 2024 um 14:22
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Cesare Benedetti, langjähriger Leistungsträger im Team Red Bull – BORA – hansgrohe, hat seine aktive Fahrerkarriere nach der Polen-Rundfahrt 2024 beendet, die er im Dienste der Mannschaft mit einem 86. Platz der Gesamtwertung abgeschlossen hatte. Sein neues Betätigungsfeld im Team ist die eines Sportlichen Direktors im Jugend- und Nachwuchsprogramm, dem neugegründeten U23-Team.
Dort ist Benedetti bereits voll in Aktion mit „seinen Jungs“ und im Gespräch mit Bici.pro gab der in Polen lebende Italiener erste Eindrücke seiner Arbeit mit den Jungen Fahrern preis: „Mit der U23 haben wir wirklich eine gute Gruppe, die sowohl sportlich als auch persönlich gut ist. Sie scheinen mir bereits vereint und gut integriert zu sein. Diese vier Tage in Österreich stimmen mich optimistisch. Ich habe viel Talent und Ehrgeiz gesehen, daher wird eines der Hauptziele sein, sie dazu zu bringen, gut zusammenzuarbeiten. In den ersten Gesprächen haben wir gesagt, und sie haben verstanden, dass es keinen Grund gibt, individualistisch zu sein.“ Derzeit befindet sich das WorldTour Team in Salzburg, wo es um medizinische Untersuchungen, Interviews, Teambuilding geht, aber auch Einzelgespräche geführt werden und die Jugendmannschaften sind ebenfalls vor Ort beteiligt.
„Wir haben sowohl Gruppen- als auch Einzelgespräche geführt, vor allem um ihre Ziele und ihre Persönlichkeiten zu verstehen, wer eher offen und wer eher schüchtern ist. Mit den Junioren haben wir auch über die Schule gesprochen und darüber, wie man sie an das Training anpassen kann. Abgesehen davon, dass der Radsport, wie man sagt, eine Schule des Lebens ist... besonders in diesem Alter, möchte ich hinzufügen.“
„Wo wollen sie sich verbessern? Wo haben sie das Gefühl, dass sie sich am meisten weiterentwickeln müssen? Im Zeitfahren, in der Ausdauer... Diejenigen, die in ihrem zweiten oder dritten Jahr in der Kategorie sind, konzentrieren sich dann natürlich auf bestimmte Rennen, nachdem sie den Kalender gesehen haben.“
Für die Junioren und U23 hat man spezielle Trainer, mit denen zusammen Benedetti die Jungen begleitet. Dabei versucht er ihnen mithilfe seiner langjährigen Erfahrung als Profifahrer, der er selber noch bis vor kurzem war, einen konkreten Ansatz zu vermitteln: „Dass sie Spaß haben müssen und das, was sie tun, schätzen sollen. Dass sie die Momente in der Gruppe, die Erfahrungen, die sie machen, schätzen müssen. Meine Philosophie lautet: Auch wenn ich an einem Projekt arbeite, das auf Ergebnisse abzielt, ist das Wichtigste das Wachstum und die Ausbildung des Sportlers und der Person. Es ist in Ordnung, wenn du zum Beispiel den Recioto gewinnst, ein wichtiges U23-Rennen, aber mir ist es lieber, du wirst Fünfter beim Recioto und gewinnst in zwei Jahren eine Etappe beim Giro d'Italia für mich.“
Zu seiner neuen Rolle als Sportlicher Direktor befragt und inwiefern er sich darin bereits zurechtgefunden hat, antwortet Benedetti abschließend: „Im Moment arbeite ich so, wie ich muss, ich fühle mich gut und habe den richtigen Druck. Als Fahrer war da mehr! Es läuft sogar besser, als ich erwartet habe. Ich muss und will verstehen, was ich den Jungs geben kann, wie ich mit ihnen rede, ihnen mehr Freiraum gebe und ihnen zeige, wie die Dinge laufen. Aber wir werden sehen: Wir müssen erst noch anfangen!“
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