„Meine Beine fühlten sich an wie Beton“ - Jasper Philipsen siegt im Wahnsinns-Sprint der Vuelta

Radsport
Samstag, 30 August 2025 um 18:20
JasperPhilipsen (3)
Jasper Philipsen (Alpecin-Deceuninck) trotzte Müdigkeit und einem chaotischen Finale, um auf der 8. Etappe seinen zweiten Etappensieg bei der Vuelta a España 2025 zu feiern. In einem packenden Sprint setzte sich der Belgier auf den letzten Metern gegen einen wiedererstarkten Elia Viviani (Lotto) durch und bestätigte einmal mehr seinen Ruf als einer der konstantesten Sprinter der Welt.
Der Tag war geprägt von einer frühen Ausreißergruppe, taktischem Tempomachen und einem Hochgeschwindigkeitsrennen bis zur Ziellinie. Nach dem Zieleinlauf sprach Philipsen offen über die Strapazen. „Meine Beine fühlten sich an wie Beton“, gestand er erschöpft, aber zufrieden. Besonders die hektischen letzten Kilometer forderten ihn, als die Positionskämpfe immer intensiver wurden.

Mühsam, aber siegreich auf den letzten Metern

Auf dem Schlusskilometer verlor Philipsen das Hinterrad seines Führungszuges und musste sich allein durchschlagen. Er fand seinen eigenen Rhythmus, kämpfte gegen den Wind und die Konkurrenz. „Ich habe das Rad meines Anfahrers verloren und musste es selbst lösen“, erklärte er. „Es war hektisch, ich war stärker dem Wind ausgesetzt und musste meinen Zug spät ansetzen. Zum Glück konnte ich rechtzeitig rauskommen.“
Dass er dennoch triumphierte, unterstreicht seine Stärke und sein taktisches Gespür. Den Vorsprung auf den letzten Metern zu verlieren, ist für Sprinter oft das Ende aller Hoffnungen, doch Philipsens Ruhe unter Druck zahlte sich aus. „Ich habe versucht, meinen Teamkollegen mitzuteilen, dass ich nicht mehr dran bin, aber auf dem letzten Kilometer ist Kommunikation fast unmöglich“, ergänzte er in Richtung Jonas Rickaert und Edward Planckaert, die ihn zuvor perfekt in Position gebracht hatten.
Sein späte Antritt kam genau im richtigen Moment: Philipsen überholte den stark postierten Viviani, der für Lotto einen vielversprechenden Sprint lanciert hatte. Trotz des energischen Angriffs des Italieners hatte Philipsen die Kraft, den Sieg sicherzustellen und damit seinen zweiten Etappenerfolg bei dieser Vuelta einzufahren.
Philipsen wurde von Viviani hart bedrängt
Philipsen wurde von Viviani hart bedrängt

Teamarbeit und Vertrauen: Der Schlüssel zum Sieg

Für Philipsen war der Sieg das Ergebnis der harten Arbeit seines Teams im Vorfeld der Etappe, insbesondere der Bemühungen von Rickaert und Planckaert. "Sie haben wieder einen tollen Job gemacht", lobte er seine Teamkollegen. "Wir haben uns wirklich gegenseitig vertraut und trotz der hektischen letzten Kilometer haben wir es geschafft, es zu schaffen." Der Zusammenhalt innerhalb der Alpecin-Deceuninck-Mannschaft war offensichtlich, da sie ihren Plan perfekt umsetzten, auch wenn sich die Dynamik des Rennens in den letzten Momenten änderte.
Allerdings war es nicht ohne Herausforderungen. "Ich musste allein gegen den Wind ankämpfen, und meine Beine fühlten sich schwer an von der ganzen Anstrengung. Aber ich wusste, dass ich die harte Arbeit meiner Teamkollegen nicht umsonst gemacht hatte", sagte Philipsen und fasste die Mischung aus Erleichterung und Zufriedenheit nach dem Sieg zusammen.
Der Sieg war mehr als nur ein weiterer Etappensieg für den belgischen Sprinter - er spiegelte seine Widerstandsfähigkeit bei einer schwierigen Vuelta wider. "Jeder Etappensieg bei einer Grand Tour ist etwas Besonderes", kommentierte Philipsen. "Es ist nie einfach, und auf den Bergetappen leidet man sehr. Mit zwei Siegen wird es jetzt hoffentlich etwas leichter, aber der Rest der Vuelta wird hart werden."
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