Bereits bei den Weltmeisterschaften im vergangenen Jahr schrammten die Sprintstars Matt Richardson und Harrie Lavreysen nur knapp an der historischen 9-Sekunden-Marke im fliegenden 200-Meter-Sprint vorbei – beide unterboten damals immerhin 9,1 Sekunden. Nun, bei einem speziellen Rekordevent in Konya (Türkei), gelang Richardson der große Durchbruch.
Die britische Nationalmannschaft war mit einer klaren Mission angereist: auf einer Hochgebahns-Strecke in 1.200 Metern Höhe mehrere Weltrekorde ins Visier zu nehmen. Während Charlie Tanfield in seinem Versuch, den Stundenweltrekord von Filippo Ganna (2022) zu brechen, scheiterte, sollte Richardson wenig später für einen historischen Moment sorgen.
Unter neun Sekunden – ein Meilenstein
Mit einer atemberaubenden Zeit von 8,941 Sekunden und einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 80,5 km/h schrieb Richardson Radsportgeschichte. Damit ist er der erste Fahrer, der offiziell unter der 9-Sekunden-Barriere bleibt – ein Meilenstein im Bahnradsport.
„Ich bin hierhergekommen, um genau das zu tun – und ich habe es geschafft. Das fühlt sich großartig an“, erklärte der Australier mit britischem Pass nach seinem Rekordlauf. „Es war viel schneller, als ich je zuvor gefahren bin. Im Grunde fühlte es sich an, als wäre ich nur ein Passagier, ich gab dem Motorrad ein paar Richtungen vor, und es lief fast von selbst.“
Noch Luft nach oben
Trotz des Weltrekords sieht Richardson weiteres Potenzial: „Ich bin oft außerhalb der Sprintlinie gefahren, also weiß ich, dass da noch ein bisschen mehr drin ist. Die Kurvenausgänge sind auf dieser Bahn tricky, da musste ich etwas vorsichtig sein. Aber sonst bin ich einfach so hart gefahren, wie ich konnte.“
Mit diesem historischen Erfolg setzt Richardson nicht nur einen neuen Maßstab im Bahnsprint, sondern bringt auch den britischen Radsport wieder in die Schlagzeilen – diesmal mit einem Rekord, der noch lange nachhallen dürfte.