Mathieu van der Poel kehrt am Sonntag ins Renngeschehen zurück. Beim
Criterium du Dauphine will der Niederländer entscheidende Rennkilometer für die Tour de France sammeln – obwohl er sich weiterhin von einem gebrochenen Handgelenk erholt.
Nach seinem eindrucksvollen Frühjahr mit Siegen bei Mailand–Sanremo und Paris–Roubaix fehlt dem Klassiker-Spezialisten noch ein frischer Tour-Erfolg. Der bislang einzige Etappensieg liegt bereits drei Jahre zurück. Die Dauphiné dient nun als Schlüsselbaustein auf dem Weg zum Saisonhöhepunkt.
Trotz seiner Verletzung konnte van der Poel in den vergangenen Wochen wieder ins Training einsteigen. „Mathieu war sehr motiviert, alles zu tun, um fahren zu können“, erklärte Teamchef Christoph Roodhooft im Gespräch mit Sporza. „Trotz eines schmerzenden Handgelenks hat er trainiert. Es lief nicht perfekt, aber insgesamt gut – er hat das mental stark weggesteckt.“
Die Entscheidung, die Dauphiné zu fahren, fiel auch mit Blick auf die Erfahrungen des Vorjahres. Damals wirkte van der Poel zu Beginn der Tour ungewöhnlich kraftlos. Zwar war er ein entscheidender Faktor für die Sprint-Erfolge von Jasper Philipsen, doch als Solist blieb er blass. „Uns fehlte der Eindruck, dass er in einem echten Rennrhythmus war“, so Roodhooft. „Deshalb gehen wir dieses Jahr einen anderen Weg. Die Dauphiné war eigentlich fraglich – wegen der Verletzung. Aber jetzt kann er dabei sein, das ist entscheidend.“
Zwar tritt van der Poel noch nicht mit der Erwartung an, sofort dominieren zu können – doch wer ihn kennt, weiß: Chancen lässt er selten ungenutzt. „Was er dort leisten kann, wird man sehen“, sagt Roodhooft. „Aber wenn sich eine Möglichkeit ergibt, wird er sicher angreifen.“