"Manchmal braucht man einen Plan UND große Eier" - Wout Van Aerts Doppelscheibenrad-Risiko zahlt sich im olympischen Zeitfahren aus

Obwohl sein Jahr 2024 bisher alles andere als optimal verlaufen ist, lief es für Wout Van Aert am Samstagnachmittag in einem seiner angepeilten Rennen, dem Einzel-Zeitfahren der Männer bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris, gut: Der belgische Radsport-Superstar sicherte sich eine Bronzemedaille.

In einem spannenden Kampf um die Goldmedaille beendete der Fahrer des Team Visma - Lease a Bike den kniffligen, nassen und rutschigen Pariser Kurs in einer Zeit von 36:37. Während Van Aert auf dem heißen Stuhl auf seine großen Konkurrenten wartete, rutschte Zeitfahr-Europameister Joshua Tarling auf nur 2 Sekunden langsamer. Obwohl erst Filippo Ganna und dann Van Aerts belgischer Landsmann und Goldmedaillengewinner Remco Evenepoel schneller waren, war somit die Bronzemedaille für den 29-Jährigen gesichert.

Der Schlüsselfaktor, um den Briten Tarling im Kampf um Bronze aufzuhalten, war die Tatsache, dass Van Aert das Risiko einging, ein seltenes Doppelscheiben-Set Up an seinem Zeitfahrrad zu montieren. "Ich war nur wenige Sekunden schneller, als Tarling. Wir können sagen, dass das am vorderen Scheibenrad lag. Es gab nicht viele Risiken, dass ich es benutzte. Ich habe mich wohl gefühlt, ich habe es viel getestet und es hat mir Vertrauen gegeben", urteilte er anschließend im Gespräch mit Sporza.

Nachdem er die Nacht über seine Erfolge geschlafen und den Gewinn der Bronzemedaille verarbeitet hatte, postete Van Aert auf seinem offiziellen Instagram-Account einen optimistischen Bericht mit neun Worten über seine Bemühungen. "Manchmal braucht man einen Plan UND große Eier", schreibt Van Aert und spielt damit frech auf die kontroversen Kommentare von Evenepoel bei der letzten Tour de France an, in denen er Van Aerts Visma - Lease a Bike-Teamkollegen Jonas Vingegaard unterstellte, dass er nicht die Eier hätte, mit dem Soudal - Quick-Step-Führenden und Tadej Pogacar während eines Angriffs zusammenzuarbeiten.