Nach elf Etappen erreicht die
Tour de France 2025 ihren ersten ernstzunehmenden Tag in den Bergen – und für
Remco Evenepoel beginnt damit eine neue Phase seiner GC-Herausforderung. Auf der 12. Etappe muss sich der Belgier erstmals direkt mit den Kletterqualitäten von
Tadej Pogacar und
Jonas Vingegaard messen.
„Die erste richtige Bergetappe ist immer etwas Besonderes. Man kann sich nicht mehr verstecken – die Beine und die Kraft müssen sprechen“, sagt Evenepoel vor dem Start. Für den Kapitän von
Soudal - Quick-Step steht fest: Wer heute bestehen will, muss clever fahren. „Ich werde versuchen, die letzten beiden Anstiege so frisch wie möglich zu erreichen. Dort wird Visma wahrscheinlich das Tempo verschärfen, um die Gruppe zu verkleinern. Ab da geht es nur noch ums Überleben.“
Evenepoel setzt auf Kontrolle – nicht auf Pogacars Sturz
Trotz Pogacars Sturz am Vortag spekuliert Evenepoel nicht auf eine Schwäche des Weltmeisters. „Natürlich ist es möglich, dass er Probleme hat. Aber ich will mich auf mich selbst konzentrieren und so lange wie möglich bei den Besten bleiben“, erklärt er. „Die Teams im Weißen und Gelben Trikot werden heute den Rhythmus bestimmen.“
Auch Soudal-Sportdirektor
Klaas Lodewyck rechnet mit einem extrem fordernden Tag – nicht nur wegen des Schlussanstiegs. „Der Col du Soulor wird oft unterschätzt, aber Hautacam wird die eigentliche Prüfung sein – dort wird es richtig heiß“, warnt er. „Remco ist bereit und zuversichtlich. Wir sind gespannt. Wir hatten zwar schon einige Anstiege, aber keinen in dieser Größenordnung.“
Die brutale Geschwindigkeit der gestrigen Etappe sei eine zusätzliche Belastung für den Körper. „Jetzt kommen mehrere harte Tage am Stück. Wir werden sehen, wie Remcos Körper damit umgeht“, so Lodewyck. Das weiße Trikot habe aktuell keine Priorität. „Er muss konstant durchkommen – ohne Stürze, ohne Verluste. Pogacar ist das beste Beispiel dafür, wie schnell alles kippen kann. Am Ende des Tages wissen wir mehr.“