Luke Rowe hat sich in seiner Karriere als Spezialist für
Paris-Roubaix etabliert. Der Waliser hat nicht nur selbst um gute Ergebnisse gekämpft, sondern auch seinen Teamkollegen geholfen, das Rennen erfolgreich zu bestreiten. In einem Interview mit Cyclingnews teilt Rowe seine Einschätzungen zum diesjährigen Klassiker.
„Es gibt keinen Grund, warum Pogacar nicht gewinnen kann. Er würde nicht starten, wenn er nicht an sich glaubt“, sagt Rowe. Doch er betont, dass der slowenische Ausnahmesportler in diesem speziellen Rennen auf einen echten „Endgegner“ trifft. „Für mich gibt es einen absoluten Favoriten:
Mathieu van der Poel. Pogacar ist ein Generationstalent, aber Mathieu ist für Paris-Roubaix gemacht.“
Van der Poel, der sowohl im Cyclocross als auch auf Schotterstrecken brilliert und Paris-Roubaix bereits zweimal gewonnen hat, ist in dieser Saison bestens in Form. Nach Siegen bei Mailand-Sanremo und dem E3 Saxo Classic weiß der Niederländer genau, was ihn in Nordfrankreich erwartet. „Seine Radbeherrschung, Ausdauer und Taktik machen ihn zum Favoriten“, so Rowe.
Doch Paris-Roubaix ist ein Rennen, das sich von anderen Frühjahrsklassikern unterscheidet. „Es gibt keine Anstiege“, erklärt Rowe. „Während bei anderen Kopfsteinpflaster-Klassikern die Anstiege oft entscheiden, ist Roubaix ein völlig anderes Rennen.“ Hier kämpfen nicht nur die Topfahrer, sondern immer auch Außenseiter um die vorderen Plätze. „In Roubaix gibt es immer Überraschungen. Manchmal gewinnt ein Unbekannter, aber es gibt auch immer überraschende Verlierer, die durch Stürze ausscheiden könnten – und das könnte auch Pogacar passieren.“
Die unvorhersehbaren Wendungen machen den Reiz des Rennens aus. Dennoch betont Rowe, dass die großen Favoriten in diesem Jahr sehr stark sind. „Pogacar, van der Poel, Pedersen und vielleicht auch
Wout Van Aert – sie sind auf einem anderen Level und haben Top-Teams hinter sich.“
Auch Rowe selbst wird bei Paris-Roubaix im Auto von Decathlon AG2R La Mondiale sitzen. Doch das französische Team muss realistisch bleiben. „In diesem Jahr ist es schwieriger. Unsere Hoffnungen liegen auf einem Platz in den Top 10. Gegen diese Konkurrenz ist der Druck hoch.“