Die Klassiker-Saison sorgt erneut für Sorgenfalten bei Lotto. Arnaud De Lie, eigentlich der große Hoffnungsträger des Teams, kämpft trotz solider Auftritte in Frankreich, Spanien und Portugal weiterhin mit seiner Form. Statt der erwarteten Explosivität zeigt der Belgier ungewohnte Schwächen – und einige Insider glauben, den Grund zu kennen.
"Arnaud hat zwei Monate lang in Spanien trainiert, anstatt mehr zu Hause zu sein", erklärt Dirk De Wolf im Wielerclub Wattage powered by Sporza. "Er ist zu selten bei seinen Kühen – das hat mir Dirk Demol [Lotto-Sportdirektor, Anm. d. Red.] wörtlich gesagt." Moderator Ruben Van Gucht wirft das Wort Heimweh in den Raum, und auch Tom Boonen stellt sich die Frage: "Wenn man zwei Monate dort ist, kann man nicht zweimal für ein paar Tage nach Belgien zurückkommen?"
Ungeachtet dieser Diskussion steht De Lie weiterhin auf den Startlisten für Gent-Wevelgem (30. März), Dwars Door Vlaanderen (2. April) und die Flandern-Rundfahrt (6. April). Bei diesen Rennen sollte er eigentlich um die Top 10 kämpfen. Doch falls die aktuelle Pechsträhne und die durchwachsenen Leistungen anhalten, könnte es für Lotto sinnvoll sein, den jungen Belgier aus dem Feuer zu nehmen – und seine Kräfte für ein anderes Ziel aufzusparen.