„Lieber vorne leiden als hinten“ – Quinn Simmons nähert sich erstem Etappensieg bei einer Grand Tour

Radsport
Freitag, 11 Juli 2025 um 7:30
QuinnSimmons
Bester der Verfolger – Quinn Simmons muss sich mit Platz zwei auf der sechsten Etappe der Tour de France zufriedengeben, denn der entfesselte Ben Healy war am Donnerstag in einer eigenen Liga.
„Wäre ich an seinem Hinterrad gewesen, als er attackierte, wäre das super gewesen“, sagte Simmons im Anschluss und blickte auf die entscheidenden Momente der Etappe zurück. „Aber er hat es clever gemacht; er hat uns ein wenig überrascht. Ich kam aus der zweiten Gruppe mit einer Attacke, die eigentlich auf den Sieg abzielte. Leider war da noch jemand vor mir.“
Zumindest reduzierte Simmons’ Angriff die Verfolgergruppe auf nur zwei Fahrer – den US-Meister und Michael Storer. Die beiden arbeiteten gut zusammen, konnten aber keine Sekunde auf den Iren gutmachen, der heute schlichtweg unschlagbar war.
„Er war superstark“, lobte Simmons den Iren. Gleichzeitig zeigte er sich aber auch sichtlich enttäuscht, seinen ersten Etappensieg bei einer Grand Tour verpasst zu haben. „Dieses hügelige Terrain ist wie gemacht für mich. Das war eine großartige Gelegenheit, die ich nicht genutzt habe.“
Sicher ist, dass der Fahrer von Lidl-Trek künftig mehr Freiheiten von seinem Team erhalten dürfte – auch wenn er auf den Flachetappen weiterhin in den Dienst von Sprinter Jonathan Milan gestellt wird. „Am Ende hängt alles vom Teamziel ab und davon, für wen wir in solchen Etappen fahren wollen. Ich habe mein Angebot hier abgegeben, aber wir sind auch für Johnny bei den Sprints da – und diese Woche kommen zwei gute Chancen.“
In diesem Zusammenhang erinnerte sich Simmons auch an seine erste Tour, als er ebenfalls auf der sechsten Etappe in die Fluchtgruppe ging – zusammen mit Wout van Aert, der den damals 21-jährigen Amerikaner „durch die Hölle schickte“. „Es scheint, ich mag es, mich auf der sechsten Etappe der Tour de France zu quälen: Bei meiner ersten Tour war das auch so, als mich Wout van Aert zum Junior degradiert hat“, lachte er.
Zum Glück hat ihn das weder aufgehalten noch seine offensive Fahrweise verändert. „Aber jetzt wieder vorne mitfahren und wirklich Rennen machen zu können – das ist großartig. In meinen ersten beiden Touren ging’s meist nur ums Durchhalten: Da leidet man lieber vorne als hinten.“
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