Jonas Vingegaard hat sich nach seinem enttäuschenden Zeitfahren bei der
Tour de France eindrucksvoll zurückgemeldet. Nach dem deutlichen Zeitverlust auf Tadej Pogacar zeigte sich der Däne auf der sechsten Etappe wieder angriffslustig. „Das Zeitfahren war ein harter Tag, und ich war definitiv enttäuscht, was ich auch hätte sein müssen. Jetzt fühle ich mich wieder viel besser, und darüber bin ich froh. Jetzt konzentrieren wir uns auf die nächste Etappe“, sagte Vingegaard im Ziel.
Das Team
Visma - Lease a Bike nutzte den hügeligen Kurs, um Pogacar erneut unter Druck zu setzen. Schon früh am Morgen war klar, dass viele Fahrer Interesse an einer Ausreißergruppe hatten. Visma versuchte, daraus Kapital zu schlagen. UAE Team Emirates – XRG hielt jedoch aufmerksam dagegen und neutralisierte die Attacken von Victor Campenaerts, Wout van Aert, Tiesj Benoot und sogar Matteo Jorgenson. Nur Simon Yates schaffte es in die Fluchtgruppe, spielte später aber keine Rolle mehr.
Visma zeigte sich extrem aktiv und wollte Pogacar vor den schweren Bergetappen in Schwierigkeiten bringen. Im Finale kehrte das Team an die Spitze des Pelotons zurück – möglicherweise auch, um Pogacar noch einige Tage länger im Gelben Trikot zu belassen und so selbst weiter im Rampenlicht zu stehen.
Am letzten Anstieg heftete sich Vingegaard in den zweistelligen Steigungsprozenten dicht an Pogacars Hinterrad. Ein klares Zeichen dafür, dass seine Form wieder stimmt. „Es lag nicht an den explosiven Etappen, die wir schon hatten, sonst hätte ich es jetzt schwerer gehabt. Wir müssen analysieren, was schief gelaufen ist“, betonte der Tour-Sieger.
Vingegaard rechnet in den kommenden Tagen mit weiteren harten Prüfungen. „Es war eine lange Woche. Als ich die Strecke sah, dachte ich, es würde eine ruhige Woche werden. Aber das ist eindeutig nicht der Fall, also können wir eine weitere harte Tour erwarten“, so der Däne weiter. „Ich habe mich nach der Dauphiné verbessert, da bin ich mir sicher. Ob das reicht, werden wir sehen.“