Eddy Merckx feierte in dieser Woche seinen 80. Geburtstag – ein Anlass, der nicht nur seine sportlichen Erfolge ins Rampenlicht rückte, sondern auch Erinnerungen an besondere Momente seiner Karriere wachrief. Einer dieser Momente wurde von
Roger De Vlaeminck erzählt, einem langjährigen Rivalen und Landsmann, mit dem Merckx viele große Duelle ausfocht – und mit dem ihn dennoch gegenseitiger Respekt verband.
Im Rahmen des Geburtstagsinterviews erinnerte sich De Vlaeminck an eine außergewöhnliche Begebenheit, die sich während eines Rennens in der Schweiz ereignete. Merckx hatte dort gewonnen, De Vlaeminck wurde Zweiter – beide mussten anschließend zur Dopingkontrolle. Doch Merckx hatte ein Problem: Nach einem verregneten Rennen hatte er bereits während des Rennens uriniert und konnte keine weitere Probe abgeben.
De Vlaeminck, der eigenen Angaben zufolge „noch fast explodierte“, griff in dieser Situation zu einer ungewöhnlichen Geste: Als der Arzt kurz abgelenkt war, füllte er einen Teil seiner eigenen Probe in Merckx’ Behälter – eine improvisierte Lösung, die damals unbemerkt blieb.
„Er hätte dasselbe für mich getan“, so De Vlaeminck, der die Episode mit einem Schmunzeln als Zeichen des gegenseitigen Vertrauens schilderte. Merckx selbst bestätigte die Geschichte später und verwies auf das eiskalte Wetter und die Umstände des Renntags. Eine solche Szene sei im heutigen, hochregulierten Profisport undenkbar – sie zeigt jedoch, wie eng selbst Rivalen miteinander verbunden sein können.