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UCI hat ihre Haltung zu Ketonpräparaten klargestellt: Die Substanzen bleiben zwar erlaubt, doch der Radsport-Weltverband spricht sich ausdrücklich gegen deren Verwendung aus. In einer am Montag veröffentlichten Mitteilung betonte die UCI, es gebe „keinen Grund für ihren Einsatz“, da aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse keinen nachweisbaren Nutzen für Ausdauer oder Regeneration belegten.
Vom Hype zum Zweifel
Keton-Getränke hatten in den vergangenen Jahren für Aufsehen gesorgt, nachdem eine Studie von 2016 mögliche Leistungssteigerungen vermuten ließ. Zahlreiche WorldTour-Teams – einige mit offiziellen Keton-Partnern – testeten daraufhin die Wirkung dieser Präparate, in der Hoffnung auf Vorteile bei Erholung und Stoffwechsel.
Doch laut UCI konnten die anfangs positiven Resultate in späteren Untersuchungen nicht bestätigt werden. Der Verband verweist auf neuere Forschung, die den früheren Erkenntnissen widerspricht. Weder bei der Glykogen-Resynthese noch bei der EPO-Produktion seien eindeutige Effekte nachweisbar. „Da es keine überzeugenden Belege für Leistungs- oder Regenerationsvorteile gibt, sieht die UCI keinen Grund für ihren Einsatz“, heißt es in der Erklärung weiter.
Nicht verboten – aber unerwünscht
Einige Stimmen im Radsport hatten ein vollständiges Verbot der Ketone gefordert. Doch die UCI bleibt bei ihrer Linie: Nach den geltenden Anti-Doping-Regeln sind die Präparate weiterhin legal und nicht reguliert. Die Empfehlung, darauf zu verzichten, ist somit nicht verbindlich. Teams und Fahrer dürfen selbst entscheiden, ob sie Ketone weiterhin in ihre Ernährungsstrategien integrieren.
Die Bewegung für einen glaubwürdigen Radsport (MPCC) rät ihren Mitgliedern dagegen schon länger strikt von der Nutzung ab. Teams, die der
MPCC angehören und sich Transparenz sowie Anti-Doping-Reformen verpflichtet haben, halten weiterhin an diesem freiwilligen Verzicht fest.
Das Ende eines Trends?
Die UCI stützt ihre Position auf eine mehrjährige Auswertung der Forschungslage. Das Fazit: Ketonpräparate gelten zwar als sicher, bringen aber keinen messbaren Vorteil. Mit dieser Entscheidung signalisiert der Verband, dass das Kapitel Keton im Profi-Radsport womöglich beendet ist – und die einstige Wunderdroge ihren Glanz verloren hat.