"Kaum läuft es mal nicht, wird er zerrissen": Van Hooydonck über den Umgang mit Wout Van Aert

Radsport
Samstag, 05 April 2025 um 9:00
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Nach dem misslungenen Dwars door Vlaanderen übernahm Teamleader Wout Van Aert die volle Verantwortung. Er sagte, er sei egoistisch gewesen und habe zu sehr an sich selbst gedacht. Doch die Entscheidung, auf Van Aerts Frühjahr zu setzen, wurde letztlich auch vom Begleitfahrzeug abgesegnet...

Van Aerts ehemaliger Teamkollege Nathan Van Hooydonck sieht die Sache im Nachhinein differenzierter: "Ich war nicht beruhigt, weil ich nicht wusste, was Wout über Funk gesagt hatte“, sagte er im Podcast De Rode Lantaarn.

Das ändert nichts an der Tatsache, dass auch Van Hooydonck dachte, Van Aert würde den Sprint gewinnen. "Aber am liebsten bist du allein vorne, denn dann bist du dir einfach sicher. So haben wir die Rennen auch immer angegangen. Wout hat auch danach gesagt, dass das unsere Art zu fahren ist. Das hat Auswirkungen aufs Team, aber auch auf ihn selbst. Es entspricht nicht seinem Wesen.“

Van Hooydonck zieht dabei auch eine Verbindung zur Kritik aus den Medien: „Da sieht man, was der Druck der Medien mit einem Menschen macht. Wout van Aert ist eben auch nur ein Mensch. Und das geht nicht spurlos an einem vorbei. Es ist manchmal ziemlich schwierig, Wout van Aert zu sein, denke ich.“

"In Flandern können wir unsere Helden feiern, aber sobald es mal weniger gut läuft, sind wir auch sehr gut darin, sie zu Fall zu bringen. Das ist nicht immer gerecht. Kritik ist legitim, aber manchmal sollte man auch berücksichtigen, wie so etwas bei der betroffenen Person ankommt.“

Van Hooydonck verstand die Entscheidung des Teams. "Vielleicht hätte das Team dagegenhalten sollen, aber wenn man bedenkt, was er im letzten Jahr alles durchgemacht hat… Die Fahrer wollten, dass er gewinnt, aber genauso auch der Rest des Personals. Wenn ich in der Spitzengruppe gewesen wäre, hätte ich es nicht einmal hinterfragt. Er ist so ein Anführer. Alles, was er sagte, habe ich einfach gemacht, weil ich ein enormes Vertrauen in ihn hatte, dass er das Rennen gewinnt.“

Van Aert selbst zog am Donnerstag den Schlussstrich – mit einem Flat White und einem Brownie. "Es gibt auch viele Dinge, an denen wir uns als Team aufrichten können. Wir haben im Finale Fehler gemacht, aber wir haben auch ein fantastisches Rennen gefahren. Wir haben das Rennen diktiert. Das haben wir dieses Jahr erst einmal geschafft – in der Windkantenetappe bei Paris-Nizza. Ab Donnerstag müssen wir genau daran anknüpfen.“

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