Kaden Groves hat seinen ersten Saisonsieg beim Giro d’Italia 2025 eingefahren – und das eindrucksvoll. Der australische Sprinter von
Alpecin-Deceuninck triumphierte auf der 6. Etappe in einem chaotischen Finale und feierte damit seinen zweiten Giro-Etappensieg nach 2023. Damals gewann er in Salerno, diesmal schlug er in Neapel zu – mit mehreren Radlängen Vorsprung.
„Das Team hat an mich geglaubt“, sagte Groves nach dem Rennen. „Es war kein guter Saisonstart. Wegen meiner Verletzung habe ich viele Rennen verpasst. Ich bin ohne Sieg hierhergekommen, deshalb ist dieser Erfolg eine große Erleichterung.“
Die Etappe war von Beginn an turbulent. Ein intensiver Kampf um die Ausreißergruppe, ein schwerer Massensturz rund 70 Kilometer vor dem Ziel und die daraus folgende Neutralisation des Rennens sorgten für ungewöhnliche Bedingungen: keine Zeitwertung, keine Punkte im Ziel. Mads Pedersen, Träger des Ciclamino-Trikots, stieg aus – eine Entscheidung, die Groves in die Karten spielte.
Trotz der Neutralisation blieb das Rennen anspruchsvoll. „Die Straßen waren extrem rutschig. Wir wussten, dass es ab der 2-Kilometer-Marke über Kopfsteinpflaster ging, da war es entscheidend, vorne zu sein“, erklärte Groves. „Unsere Jungs haben auch in der Verfolgung der Ausreißer alles gegeben – die haben richtig stark gefahren.“
Alpecin-Deceuninck zeigte im Finale perfektes Timing. Eine späte Attacke aus dem eigenen Team zwang die Konkurrenz zum Reagieren, während Groves sich für den Sprint positionierte. „Ich hatte noch zwei Teamkollegen bei mir. Ich bin im Finale ein paar Plätze zurückgefallen, habe dann aber früh angetreten – und konnte mich sofort absetzen.“
Groves dominierte den Sprint nach Belieben und verwies Milan Fretin sowie Paul Magnier klar auf die Plätze. Ein starker Auftritt bei Bedingungen, die ihm offenbar liegen: „Sobald es zu regnen begann, habe ich mich besser gefühlt. Ich komme gut mit kühlem, nassem Wetter zurecht. Und ich habe volles Vertrauen in mein Team – sie haben großartige Arbeit geleistet.“
Sein Fazit: „Neapel ist eine ikonische Stadt. Als Sprinter kann man hier viele Etappen gewinnen. Für mich ist es ein Traum, hier zu siegen.“