Jonas Vingegaard hat seinen Verzicht auf die UCI-Straßenweltmeisterschaften 2025 in Ruanda erklärt und damit Dänemarks Hoffnungen auf das Regenbogentrikot zunichte gemacht. Der zweifache Tour-de-France-Sieger verkündete seine Entscheidung am Vorabend der Vuelta a España und begründete sie mit Bedenken hinsichtlich seiner Genesung sowie der Belastung durch zwei aufeinanderfolgende Grand Tours. „Ich werde nicht zu den Weltmeisterschaften fahren. Das passt nicht in meinen Zeitplan. Ich konzentriere mich stattdessen auf die Europameisterschaften“, sagte er bei einer Pressekonferenz.
Die Entscheidung ist ein herber Rückschlag für den dänischen Verband, der mit Vingegaard erstmals einen ernsthaften Anwärter auf das Regenbogentrikot ins Rennen schicken wollte. Für viele Fans war der Gedanke, den Tour-Sieger auf der spektakulären Strecke in Ruanda zu sehen, ein historisches Highlight. Nun aber wird das dänische Team umplanen müssen.
Enttäuschung für Dänemark
Die Absage kam überraschend, da Nationaltrainer Michael Mørkøv noch kurz zuvor betont hatte, dass Vingegaard für Ruanda fest eingeplant sei. „Das war schon die ganze Zeit der Plan. Jonas war motiviert und hat die großen Meisterschaften im Blick“, erklärte er. Mørkøv verwies auf die bergige und höhenlastige WM-Strecke, die Vingegaards Stärken entspreche: „Die Strecke liegt ihm wirklich. Mit seiner Körperzusammensetzung kann er die Höhe bestens verkraften. Zusammen mit den vielen Anstiegen ergibt das ein extrem hartes Rennen, das zu ihm passt.“
Vingegaard hatte zu Beginn der Saison das Straßenrennen am 28. September ins Auge gefasst. Doch nach der Tour de France und unmittelbar vor der Vuelta stellte sich die Frage, ob er die nötige Frische für einen dritten Saisonhöhepunkt haben würde.
Fokus auf die Europameisterschaften
Angesichts dieser Zweifel entschied er sich für Vorsicht. „Man muss frisch sein, um bei der
Weltmeisterschaft zu fahren. Ich weiß nicht, wie ich aus der Vuelta herauskomme, also habe ich beschlossen, sie auszulassen. Aber ich will trotzdem bei der Euro fahren“, erklärte er. Die Europameisterschaften am 5. Oktober in Drôme und Ardèche bieten für ihn vertrautes Terrain. Dort gewann er bereits ein Eintagesrennen und kennt die Bedingungen genau.
Damit verpasst Vingegaard erneut sein lang erwartetes WM-Debüt. Trotz seiner Dominanz bei Etappenrennen hat er das Elite-Straßenrennen noch nie bestritten. Für Dänemark ist es eine verpasste Chance, die große Generation um Vingegaard auch im Nationaltrikot glänzen zu sehen. Stattdessen wird sich das Team nach anderen Anführern für die Ruanda-Kampagne umsehen müssen.