Johan Bruyneel erstaunt: 'Es wird schwierig für diese Fahrer, über lange Zeit in Form zu bleiben' – Kritik an Trainingsintensität der WorldTour-Profis in Spanien

Radsport
Samstag, 21 Dezember 2024 um 10:00
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Johan Bruyneel und Spencer Martin äußerten sich in ihrem Podcast The Move zur aktuellen Trainingskultur der WorldTour-Teams, die in den letzten Wochen ihre Trainingslager in Ostspanien abhielten. Der Belgier zeigte sich überrascht über das Tempo, mit dem Profis und sogar Amateure mittlerweile unterwegs sind, und hinterfragt, ob es sinnvoll ist, bereits vor Saisonbeginn so intensiv zu trainieren.

Imposantes Tempo in CalpeBruyneel war selbst in Calpe und erlebte den Coll de Rates, an dem Tadej Pogacar kürzlich das KOM eroberte. Dabei beobachtete er auch das UAE Team Emirates beim Training. "Ich wurde von acht Jets überholt, das Tour-de-France-Team der VAE mit Pogacar – sie haben mich wie Kugeln überholt. Es ist beeindruckend, wie schnell sie sind. Und das gilt nicht nur für Profis, sondern auch für Fahrer der zweiten Ebene oder sogar für einige Amateure," berichtete er.

Ein neuer Ansatz im TrainingHunderte Fahrer reisen im Dezember nach Spanien, um sich vorzubereiten. Die Trainingslager dienen nicht nur dem Formaufbau, sondern auch der Organisation der Teams, der Anpassung der Ausrüstung und medizinischen Tests. Bruyneel kritisierte jedoch, dass viele Fahrer scheinbar weniger Wert auf den langfristigen Aufbau legen: "Es gibt kein langsames In-Form-Kommen mehr. Es geht sofort los mit Intervallen und Intensität. Man hat uns früher gelehrt, dass man eine solide Basis braucht, um darauf aufzubauen. Das scheint sich komplett geändert zu haben."

Risiken des schnellen FormaufbausBruyneel sieht in dieser Entwicklung ein Risiko: "Das Training, die Ernährung und die Ausrüstung haben sich verändert, und es funktioniert. Aber ich glaube, dass altmodische Prinzipien, wie ein schrittweiser Aufbau, immer noch ihren Platz haben. Wenn man so schnell in Form kommt, wird es schwierig sein, diese Form über eine lange Saison zu halten."

Die Kritik des ehemaligen Teamchefs verdeutlicht den Wandel im Radsporttraining, zeigt aber auch, dass traditionelle Methoden nicht völlig aus der Mode geraten sind. Die Frage bleibt, ob dieser neue Ansatz langfristig Erfolg verspricht oder ob er die Fahrer an ihre Grenzen bringt, bevor die Saison richtig begonnen hat.

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