Das Straßenrennen der Männer bei den Weltmeisterschaften 2024 in Zürich ist nur noch wenige Tage entfernt. Viele Experten und Fachleute aus der ganzen Radsportwelt geben ihre Prognosen ab. Nach Meinung von
Jens Voigt ist
Mathieu van der Poel der Mann, der am wahrscheinlichsten den Sieg davonträgt;
"Für mich ist es sonnenklar: Ich erwarte
Tadej Pogacar, Remco Evenepoel und Mathieu van der Poel auf den ersten drei Plätzen - ich weiß nur noch nicht, in welcher Reihenfolge", blickt der erfahrene Deutsche in seiner Analyse vor dem Rennen für Eurosport voraus. "Alle drei haben berechtigte Ansprüche: Ja, ich will, ich kann und ich werde gewinnen. Wenn ich mich für einen Sieger entscheiden müsste, würde ich van der Poel wählen."
Es ist nicht unfair, zu sagen, dass Voigts Vorhersagen etwas gegen den Strich gehen. Die Mehrheit der Experten scheint zu glauben, dass der hügelige Kurs Pogacar und Evenepoel gegenüber dem Weltmeister von 2023 begünstigt, aber Voigt ist sich da nicht so sicher. "Mathieu hat wieder etwas Gewicht verloren und sieht viel dünner und schlanker aus. Ihm fehlt ein wenig die Schlagkraft, die ihn früher auszeichnete. Aber er ist zäh und war bei der Tour de Luxembourg in sehr guter Form", erklärt er. "Ich denke, er hat eine echte Chance, seinen Weltmeistertitel zu verteidigen, weil er sich gezielt darauf vorbereitet hat. Mathieu ist mein persönlicher Favorit für den Titel."
Gegen Evenepoel und Pogacar wird es aber alles andere als einfach werden. "Es steht außer Frage, dass auch Remco in sehr guter Form ist. Er hat drei der vier großen Titel in diesem Jahr gewonnen: Doppelgold bei den Olympischen Spielen und die
Weltmeisterschaft im Zeitfahren. Auch auf der Straße war er schon Weltmeister - er weiß also, wie man es macht", räumt Voigt ein. "Remco ist selbstbewusst und durch und durch motiviert. Für ihn spricht aus meiner Sicht auch, dass Wout van Aert nicht dabei ist, es gibt also keinen Co-Kapitän für Belgien, nur Helfer für Remco."
Im slowenischen Team startet neben Pogacar auch der Wildcard-Fahrer Primoz Roglic für das Rennen. Voigt sieht den erfahrenen Roglic allerdings nicht als Konkurrenten. "Nach den beiden Stürzen bei der Tour de France hat er sich voll auf die Vuelta konzentriert und war dort sehr erfolgreich. Die Vuelta war der Höhepunkt seiner Saison. Primoz ist jetzt nach einer langen Saison einfach müde. Da er meiner Meinung nach keine Chance auf einen Podiumsplatz hat, wird er sich unterordnen und für seinen Kapitän fahren - auch wenn Roglic und Pogacar nicht die besten Freunde sind, die sich gegenseitig zum Grillen einladen."