„Jedes einzelne Rennen, das er fährt, muss er abliefern“: Bruyneel analysiert die 2026er-Rennkalender von Evenepoel und Roglic

Radsport
durch Nic Gayer
Sonntag, 14 Dezember 2025 um 8:30
evenepoel
Red Bull - BORA - hansgrohe hielt am Mittwoch seinen Medientag ab und präsentierte zahlreiche Details für die kommende Saison. Dabei stellte das deutsche Team die Rennprogramme seiner Aushängeschilder vor, darunter Neuzugang Remco Evenepoel und Primoz Roglic.
Evenepoel wird als Co-Kapitän bei der Tour de France starten, an der Seite von Florian Lipowitz. Roglic hingegen peilt die Vuelta a España als alleiniger Leader an. Johan Bruyneel analysierte im The Move-Podcast die Pläne der Mannschaft und gab Einblicke in die Strategie der beiden Spitzenfahrer.

Evenepoel: Weniger Renntage, kein Druckverlust

„Das große Highlight ist: Es sind nur 40 Renntage für Remco Evenepoel, also nicht viele. Es ist ein klassisches Programm, er konzentriert sich auf die Ardennen. Aber man muss auch sagen: Ein Fahrer wie Remco, in einem Team wie Red Bull, wird verpflichtet, jedes Rennen auf seinem Plan zu gewinnen. Es gibt dort kein Rennen ohne Druck“, erklärte Bruyneel.
Er betonte, dass ein schlankerer Kalender die Erwartungen an Evenepoel nicht senkt. „Er steht permanent unter Leistungsdruck. Für einen Fahrer wie Remco funktioniert das, denn ich habe oft gesehen: Wenn er aus einem Trainingsblock ohne Rennen kommt, ist er meistens am stärksten. 2023 fuhr er 68 Tage – das ist also ein deutlicher Rückgang.“
Bruyneel zog Parallelen zu Mathieu van der Poel, der seine Saison ebenfalls gezielt plant. „Ich kenne jemanden, der letztes Jahr weniger Rennen gefahren ist, etwa 40, das war Mathieu van der Poel. 2021 hatte er 37 Renntage, aber bei jedem Rennen muss er performen. Das ist sein Etikett. Er muss der Teamleader sein und liefern.“
Siege sind zwar nie garantiert, doch Fahrer dieses Kalibers liefern laut Bruyneel konstant. „Das Gute an diesen Jungs ist: Sie liefern in der Regel. Sie gewinnen nicht immer, aber sie fahren immer auf Sieg.“

Roglic: Fokus auf Vuelta und eigene Ziele

Mit Blick auf Primoz Roglic erklärte Bruyneel, dass die Entscheidung des Slowenen, die Tour de France zu überspringen, seine Chancen für eine erfolgreiche Saison anderswo steigert. „Roglic hat angekündigt, dass er die Tour nicht fährt. Er fokussiert sich auf die Vuelta, weil er dort alleiniger Rekordsieger werden kann. Ich denke, er wird auch die Tour de Suisse bestreiten, denn das ist die einzige der sieben wichtigen einwöchigen Rundfahrten, die er noch nicht gewonnen hat.“
Bruyneel hält zudem einen symbolträchtigen Meilenstein für möglich, sofern Roglic Tadej Pogacar bei den meisten Rennen aus dem Weg geht. „Wenn Roglic sich auf seine eigenen Rennen und auf Rennen konzentriert, bei denen Pogacar nicht startet, könnte er in dieser Saison 100 Siege erreichen. Bisher hat er 91 Rennen gewonnen. Roglic hat also sein eigenes Programm und seine eigenen Ziele – und ich halte das für sehr realistisch.“
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