INTERVIEW | Geraint Thomas winkt zum Abschied bei der Tour of Britain - „Ich war beim Überqueren der Ziellinie emotional"

Radsport
Montag, 08 September 2025 um 8:00
Geraint Thomas and family following stage five at the top of The Tumble Credit SWpixcom
Die Tour of Britain 2025 markierte das Ende einer Ära: Geraint Thomas bestritt sein letztes Rennen als Profi und verabschiedete sich dort, wo seine außergewöhnliche Karriere einst begann – in den Straßen von Cardiff. Der Sieger der Tour de France 2018 und einer der erfolgreichsten britischen Radsportler aller Zeiten wurde von tausenden Fans gefeiert, die seinem Abschied eine Kulisse boten, die der Bedeutung dieses Moments gerecht wurde.
Thomas beendete sein letztes Rennen auf Rang 5, doch das Ergebnis rückte in den Hintergrund. Wichtiger war die Atmosphäre, die er selbst als überwältigend beschrieb. „Ich war beim Überqueren der Linie sehr aufgeregt“, gestand der Waliser im Interview. „Als ich durch das erste Wäldchen fuhr, waren da so viele Fans, dass es sich fast surreal anfühlte. Und als ich dann mit S4C sprach, konnte ich kaum sprechen – es war einfach super emotional, etwas ganz Besonderes.“
Für Thomas schloss sich an diesem Tag ein Kreis. Er erinnerte daran, wie seine Reise in Cardiff begann: „Hier zu enden, ist einfach unglaublich. An Maindy vorbeizufahren, wo alles angefangen hat, und dann hier im Ziel zu stehen – besser geht es nicht.“
Auch das berüchtigte walisische Wetter konnte der Stimmung nichts anhaben. „Wir hatten Glück, es hat kaum geregnet, nur die Straßen waren nass. Aber ehrlich, in Wales muss es irgendwie nass sein, sonst fühlt es sich nicht richtig an“, scherzte Thomas.
Die Zuschauer verwandelten die Straßen in ein Fest. „Die Atmosphäre war einfach unwirklich“, erklärte er. „Die Leute sind völlig durchgedreht, und es bedeutet mir unglaublich viel, dass sich so viele dafür interessieren. Das war schon die ganze Woche so, aber heute war es einfach verrückt.“
Nach fast zwei Jahrzehnten im Profipeloton blickt Thomas nun auf ein neues Kapitel. Anstelle von Trainingslagern und Grand Tours stehen Familienleben und persönliche Freiheiten auf dem Plan. „Ich werde heute Abend zum Schloss gehen, mit den Jungs feiern und dann einfach ein bisschen abschalten“, verriet er. „Am Dienstag bringe ich meinen Sohn zur Schule, dann geht’s zum Junggesellenabschied meines Bruders nach Portugal – einfach Dinge, die ich sonst nie machen konnte. Jetzt ist es Zeit, normal zu sein.“
Mit diesem würdigen Abschied endet eine der bedeutendsten Karrieren im britischen Radsport – und Thomas hinterlässt nicht nur Siege und Trophäen, sondern vor allem Inspiration für eine ganze Generation.
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