"Ich würde mein Rad nehmen und in den Sonnenuntergang laufen. Mark Cavendish wird das nicht tun!" - Peter Kennaugh bezweifelt, dass historischer 35. Erfolg der letzte Sieg seines Freundes bei der Tour de France sein wird

Während Mark Cavendishs 35. Etappensieg bei der Tour de France 2024 am Mittwoch in Saint Vulbas bei den Zuschauern viele Emotionen hervorrief, war es für den Landsmann, ehemaligen Teamkollegen und langjährigen Freund der Sprintlegende von der Isle of Man, Peter Kennaugh, besonders emotional:

"Es ist verrückt! Die Langlebigkeit seiner Karriere und was es braucht, um an der Spitze zu stehen. Nicht nur, um im Peloton als Domestique zu fahren und im Rennen präsent zu sein, sondern um zu gewinnen und kontinuierlich zu gewinnen, so wie er es getan hat", reflektiert Kennaugh nach der Etappe in seiner Analyse für ITV Sport. "Was wir heute gesehen haben, wird nicht nur in die Radsportgeschichte eingehen, sondern auch in die Sportgeschichte. Es ist einfach unglaublich und ich bin absolut überglücklich."

Nach seinem ersten Etappensieg im Jahr 2008 waren viele der Fahrer, die Cavendish bei seinem letzten Triumph besiegte, noch Kinder, als die Manx Missile die Tour de France-Bühne betrat. In den 16 Jahren, die zwischen seinem ersten und letzten Sieg liegen, gab es auch viele Niederlagen, was dieses Hoch bei seiner letzten Tour für Cavendish umso süßer macht:

"Es gab die Epstein-Barr-Situation", bemerkt Kennaugh. "Eines ist in der Karriere von Mark Cavendish sicher: Man kann diesen Mann nie ausschließen. Es ist die Art, wie er gewinnt, die Art, wie er auftritt. Er lebt davon, dass die Leute ihm sagen, dass er es nicht schaffen kann, und das hat er seine ganze Karriere lang getan. Schon bevor er Profi wurde, bis heute wollten ihn die Teams nicht unter Vertrag nehmen. Das Astana Qazaqstan Team hat ihm eine Chance gegeben. Letztes Jahr hat es nicht geklappt, aber dieses Jahr haben sie gesagt: Wir werden dich noch mehr unterstützen, das Team um dich herum aufbauen und alles auf eine Karte setzen. Was für ein Glücksspiel!"

Aber ist das das Ende? Nur einmal hat Cavendish bei der Tour de France nur einen einzigen Sieg errungen. Wenn er den Ball ins Rollen bringt, gibt es nicht selten eine ganze Reihe von Etappensiegen. "In der heutigen Zeit, in der es nur noch um Zahlen und Aerodynamik geht, war dies das komplette Gegenteil. Es ging um viel mehr als nur um Radsport, es ging um Leidenschaft, Glaube, Hingabe und seine Liebe zum Sport", sagt Kennaugh: "Ich würde mein Rad nehmen und in den Sonnenuntergang gehen. Mark Cavendish wird das nicht tun!"