Eine Protestaktion während der 6. Etappe des Giro d’Italia hat das Rennen kurz vor dem Ziel in Neapel massiv gestört und beinahe zu einem schweren Unfall geführt. Eine Gruppe Demonstrierender stellte sich dem herannahenden Peloton in den Weg – mitten im Finale. Zwei von ihnen legten einen Schlauch direkt vor das Ausreißer-Duo
Taco van der Hoorn und
Enzo Paleni, wodurch diese abrupt abbremsen mussten. Die Situation sorgte für Verwirrung und Entsetzen im Feld.
Wout Van Aert schilderte die Szene aus seiner Sicht im Gespräch mit Sporza: „Das Peloton machte plötzlich seltsame Bewegungen von links nach rechts. Aber ich wusste nicht, warum.“ Erst später habe er die Bilder gesehen: „Es war der Wahnsinn. Ich bin nur froh, dass sie nicht am Boden klebten.“
Besonders heikel: Ein 67-jähriger Demonstrant stellte sich nur zwei Kilometer vor dem Ziel unmittelbar neben das mit hoher Geschwindigkeit fahrende Feld. Aufnahmen zeigen, wie er dabei fast einen Sturz im hinteren Teil des Pelotons verursachte. Die Polizei nahm den Mann noch am Streckenrand fest.
Van Aert äußerte scharfe Kritik: „Als Fahrer haben wir kaum Einfluss. In einer Großstadt wie Neapel müsste man eigentlich überall Zäune aufstellen. Aber wenn sich jemand nicht mal von einem Polizeimotorrad aufhalten lässt, dann springt er auch über Absperrungen.“
Die Hintergründe des Protests stehen mutmaßlich im Zusammenhang mit der Teilnahme des Teams
Israel - Premier Tech. Van Aert machte unmissverständlich klar: „Wir, die Fahrer, können dieses Verhalten nur verurteilen.“