Filippo Ganna huldigte der Leistung von
Remco Evenepoel, nachdem er bei der
Europameisterschaft 2025 im Einzelzeitfahren der Männer auf den zweiten Platz gefahren war. Der Italiener würdigte die Stärke seines belgischen Rivalen, sprach aber auch über die Rolle des Windes, der das Rennen entscheidend beeinflusste.
Evenepoel fügte seiner eindrucksvollen Titelsammlung einen weiteren Sieg hinzu. Neben Weltmeister-, Landes- und Olympiagold trägt er nun auch das EM-Trikot. Über die 24,4 Kilometer lange Strecke stoppte er die Uhr nach 28:26 Minuten. Ganna, selbst ehemaliger Zeitfahr-Weltmeister, kam mit 43 Sekunden Rückstand ins Ziel. Den dritten Platz sicherte sich überraschend der Däne Niklas Larsen (+1:08).
Evenepoel setzt neue Maßstäbe
Im Gespräch mit
Cycling Pro Net räumte Ganna ein, dass er mit den Bedingungen zu kämpfen hatte. „Der Wind hat mir sicher nicht geholfen“, erklärte er. „Wenn man sich die großen Jungs anschaut, war ich der Einzige vorne. Die anderen hatten nicht dieselben Voraussetzungen. Remco bringt vielleicht 60 bis 70 Kilo auf die Waage – da spielte heute die Aerodynamik eine noch größere Rolle als sonst.“
Evenepoel zeigte einmal mehr, warum er im Kampf gegen die Uhr als nahezu unantastbar gilt. Bereits am ersten Kontrollpunkt lag er 14 Sekunden vor Ganna. Nach rund 15 Minuten überholte er sogar Stefan Küng – ein klares Zeichen seiner Dominanz, zumal sein Rennfunk defekt war. Bei der zweiten Zwischenzeit hatte er den Vorsprung weiter ausgebaut. Zwar setzte Ganna mit einer starken Schlussphase ein Ausrufezeichen, doch Evenepoel blieb klar der Beste. Sein Vorsprung von 43 Sekunden bestätigte seinen Status als Maßstab für jedes große Zeitfahren.
Ganna bleibt kämpferisch
Trotz der Niederlage zeigte sich Ganna fair und pragmatisch. Er gratulierte Evenepoel und betonte, dass er selbst auf einem guten Weg sei. „Sicherlich habe ich mich nach der Vuelta gut erholt – aber er eben auch. Nach sechseinhalb Stunden mit 6.000 Höhenmetern hat er sich ebenfalls bestens erholt. Also Glückwunsch an ihn. Morgen sehen wir uns in der Mixed-Staffel wieder.“
Für Ganna bedeutet die Silbermedaille eine weitere Bestätigung seiner Konstanz bei großen Meisterschaften. Doch gegen die aerodynamische Effizienz des Belgiers fand er kein Mittel. „Es ist der Weltmeister, der das Trikot gewinnt – und jetzt auch den Europatitel. Mehr gibt es nicht zu sagen“, meinte er mit einem Achselzucken.