Antonio Tiberi kam bei mehreren Gelegenheiten knapp an ein Podium bei einer Grand Tour heran, doch bislang stand ihm immer Pech im Weg, seit seinem fünften Platz beim Giro d’Italia 2024. Mit der
Vuelta a Espana 2025, die fast vor der Tür steht, zeigt sich der Kapitän von Bahrain - Victorious beim Tour de Pologne wieder in Topform, und vielleicht gelingt ihm diesmal der Durchbruch.
„Ich hatte beim Giro wirklich Pech“,
sagte Tiberi gegenüber Domestique über seinen Giro. „Bis zum Sturz lief alles sehr gut. Ich war in der Position, die wir uns als Ziel gesetzt hatten, ich lag auf dem dritten Gesamtrang, also lief alles super. Aber Pech gehört leider einfach zu diesem Sport dazu.“
Der Italiener beendete das Rennen zwar, fiel aber durch den Sturz bis auf den 17. Gesamtrang zurück. „Als ich in Rom ankam, war da schon ein bisschen Bedauern, denn ohne den Sturz hätte ich glaube ich mehr erreichen können. Der Aufprall und der Schmerz danach waren ein echter Nachteil. Ich fühlte mich danach ziemlich schlecht, aber so funktioniert dieser Sport eben. Jetzt will ich das in den nächsten Rennen wieder wettmachen.“
Tiberi legte eine Rennpause ein, stieg aber fast genau zwei Monate später bei der Clasica San Sebastian wieder ein, wo er als 40. ins Ziel kam. Beim Tour de Pologne mischt er nun schon wieder mit den Besten mit – ein gutes Zeichen für die kommende Vuelta a Espana.
„Mir fehlte ein bisschen der Rennrhythmus, aber das Gefühl war in San Sebastián trotzdem gut, vielleicht fehlte mir nur ein bisschen in den letzten Kilometern“, sagte Tiberi. „Hier in Polen habe ich die ersten Etappen ganz gut überstanden, und das hat mir auch körperlich geholfen.“
Offensichtlich ist das eine bewährte Formel, die beim 24-Jährigen Wunder wirkt. „Ich hatte letztes Jahr die gleiche Herangehensweise, nämlich nach dem Giro eine Pause und dann im August wieder ins Renngeschehen einzusteigen.“
„Letztes Jahr bin ich Burgos gefahren, dieses Jahr haben wir uns für Polen entschieden, aber der Ansatz ist sehr ähnlich wie im letzten Jahr, weil das gut funktioniert hat. Natürlich hoffen wir nur, dass es bei der Vuelta nicht ganz so heiß wird...“
Die Vuelta, die in diesem Jahr in Italien startet, wird sich für Tiberi vom ersten Tag an fast wie ein Heimrennen anfühlen. Letztes Jahr lief es in Spanien nicht so gut, als er nach der ersten Woche auf Rang vier liegend aufgeben musste. Diesmal setzt er sich kein genaues Ziel: „Ich habe kein konkretes Ziel im Kopf. Ich werde einfach versuchen, das bestmögliche Ergebnis zu erzielen“, schloss er.