"Ich kann nicht glauben, dass meine Teamkollegen mir helfen" – Isaac del Toro und das Wunder in Rosa

Radsport
durch Nic Gayer
Donnerstag, 22 Mai 2025 um 16:00
isaac del toro
Nach elf Etappen trägt Isaac del Toro weiterhin das Maglia Rosa – und damit nicht nur das Trikot des Gesamtführenden beim Giro d’Italia 2025, sondern auch die Hoffnungen eines ganzen Landes. Seit seiner furiosen Leistung auf der Sterrato-Etappe in Siena, wo er als Zweiter ins Ziel kam, behauptet der Mexikaner die Spitze der Gesamtwertung. Doch der historische Erfolg bringt auch emotionalen Ballast mit sich.
„Ich kann immer noch nicht alles glauben, was mir passiert ist. Deshalb lächle ich auch nicht so viel“, gesteht del Toro im Gespräch mit Eurosport vor dem Start der zwölften Etappe. „Wenn man davon träumt, will man wissen, wie es ist. Aber das alles jetzt zu realisieren, ist super schwierig.“
Der 20-Jährige fährt seine erste Grand Tour als Profi – und das gleich als Leader des UAE Team Emirates XRG. Dabei zeigt sich der junge Kletterer tief bewegt von der Unterstützung seiner Teamkollegen:
„Ich kann nicht glauben, dass meine Teamkollegen mir helfen und dieses Vertrauen in mich haben. Es ist unglaublich – nicht nur für mich, sondern für die ganze Mannschaft und sogar die VAE. Wenn ich auf dem Podium stehe, spüre ich, dass sie dort ebenfalls hingehören.“
Obwohl Del Toro derzeit wie ein erfahrener Klassement-Fahrer auftritt, wirkt er in seinen Worten noch immer ungläubig – fast schüchtern. Als er gefragt wird, welcher Ratschlag seiner Teamkollegen ihm besonders geholfen habe, will er sich nicht festlegen:
„Du bringst mich in Schwierigkeiten. Am nächsten Tag werde ich darauf antworten“, sagt er mit einem Lächeln.
Die 12. Etappe könnte theoretisch eine ruhige sein, doch der Wind könnte Fächerbildung verursachen – ein Risikofaktor, den Del Toro nicht unterschätzen darf. Bislang fährt er mit erstaunlicher Ruhe und Reife, bleibt taktisch aufmerksam und körperlich stabil.
Ob er das Rosa Trikot bis Rom tragen kann, ist ungewiss. Doch dass ein junger Mexikaner die erste Hälfte der Corsa Rosa dominiert, gehört schon jetzt zu den großen Geschichten dieses Giros.
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