„Ich habe noch nie so viel Hass erlebt“ – Richard Plugge kritisiert Proteste bei der Vuelta 2025

Radsport
durch Nic Gayer
Mittwoch, 17 September 2025 um 13:30
richardplugge
Richard Plugge hat die pro-palästinensischen Proteste, die die Vuelta a Espana 2025 wiederholt unterbrochen haben, scharf verurteilt. Er betonte, dass eine ursprünglich politische Demonstration schnell in Gewalt umgeschlagen sei, die weit über die Grenzen des Sports hinausging.
Während der Feierlichkeiten für Jonas Vingegaard Anfang der Woche erklärte der Geschäftsführer des Team Visma - Lease a Bike, er sei schockiert über Ausmaß und Intensität der Aktionen gewesen. Vier Etappen – darunter auch das Finale in Madrid – mussten verkürzt oder sogar gestrichen werden.

Eine Vuelta im Schatten

„Ich habe noch nie so viel Hass erlebt“, sagte Plugge gegenüber Wielerflits. „Es ging nicht mehr darum, auf ein Anliegen aufmerksam zu machen, sondern nur noch um Zerstörung. Sogar Fahrer wurden attackiert. Einmal wurde jemand von seinem Motorrad gezerrt. Aus meiner Sicht hätte die UCI viel früher eingreifen und das Rennen stärker unterstützen müssen.“
Bilder, die die Vuelta 2025 prägten
Bilder, die die Vuelta 2025 prägten
Die Ausgabe 2025 der Vuelta gilt schon jetzt als eine der turbulentesten Grand Tours der Moderne. Demonstranten blockierten Straßen, entrollten palästinensische Flaggen und zwangen die Organisatoren zu drastischen Kursänderungen. Den umstrittenen Höhepunkt bildete die komplette Streichung der finalen Etappe in die Hauptstadt – ein beispielloses Ende einer dreiwöchigen Rundfahrt.
Viele im Radsport äußerten anfangs Verständnis für das Anliegen der Protestierenden. Doch je aggressiver ihre Methoden wurden – vom Anschubsen der Fahrer bis hin zu Attacken auf Fahrzeuge – desto klarer veränderte sich die Stimmung im Peloton. Plugges Worte spiegeln den wachsenden Konsens wider, dass die Proteste eine rote Linie überschritten haben.

Jenseits des Sports

Trotz des Chaos glaubt Plugge nicht, dass der Radsport langfristigen Schaden davontragen wird. „Das war etwas, das über den Sport hinausging. Es ist ein spanisches Thema. Normalerweise respektieren Demonstrationen den Radsport, und ich gehe davon aus, dass das auch bei den kommenden Rennen der Saison so sein wird.“
Die Ereignisse und die öffentliche Reaktion der spanischen Regierung haben jedoch eine breitere politische wie sportliche Debatte entfacht. Mehrere Teams und Verbände fordern von der UCI nun klare Protokolle für mögliche Störungen bei künftigen Rennen.
Für Plugge bleibt dabei eines zentral: die Sicherheit seiner Fahrer. Seiner Ansicht nach wurde die Integrität der Vuelta nicht durch politische Botschaften, sondern durch offene Feindseligkeit am Straßenrand bedroht – ein Schockmoment für den gesamten Sport, der Antworten verlangt.
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