An einem Tag, der für
Red Bull - BORA - hansgrohe mit dem Ausstieg von
Primoz Roglic düster begann, sorgte ein junger Italiener für einen unverhofften Lichtblick:
Giulio Pellizzari katapultierte sich mit einer starken Vorstellung in die Riege der ernstzunehmenden Klassementfahrer – und weckt neue Hoffnungen beim deutschen Team.
„Ich habe schon lange auf diesen Moment gewartet“, sagte Pellizzari nach der Etappe gegenüber Eurosport. „Heute habe ich den ganzen Ärger, den ich in den letzten Tagen aufgestaut habe, rausgelassen – deshalb bin ich glücklich.“ Dass Roglic den Giro verlassen musste, schmerzt den 21-Jährigen sichtlich: „Natürlich tut es mir leid, dass Primož nach Hause gefahren ist. Ich hoffe, ich kann ihn nach der Etappe noch sehen. Aber jetzt machen wir weiter – der Giro ist noch nicht vorbei.“
Mit seinem couragierten Auftritt machte Pellizzari gleich zehn Plätze in der Gesamtwertung gut. Plötzlich scheint eine Platzierung in den Top 5 möglich. Eine unerwartete Wendung für einen Fahrer, der ursprünglich in Helferrolle angereist war – und nun das Rampenlicht nicht zu scheuen scheint.
Mit Blick auf die 17. Etappe, die über den legendären Mortirolo führt, bleibt der Youngster jedoch realistisch. „Ich denke, dass die Etappe eher etwas für Ausreißer ist“, sagt er. Der finale Kampf um das Rosa Trikot werde sich wohl vertagen: „Versuchen, sich direkt am Start abzusetzen, wäre sinnlos. Das Rennen wird sich bis zum Fuß des Passo del Tonale entwickeln.“
Heißt das Waffenstillstand unter den Favoriten? Nicht unbedingt. „Mal sehen, was bei den großen Namen passiert“, so Pellizzari. Vor allem die letzten beiden Etappen hätten es ihm angetan: „Die gefallen mir sehr.“
Dass er plötzlich im Rampenlicht steht, nimmt Pellizzari mit einer Mischung aus Staunen und Entschlossenheit: „Ich weiß nicht, ob ich eines Tages wirklich um das Maglia Rosa fahren kann – aber genau das ist das Schöne. Weiterzumachen, zu glauben, zu hoffen, und es zu versuchen.“