"Ich denke immer daran zu attackieren, aber man muss die Beine dafür haben" - Primoz Roglic mit fast zwei Minuten Rückstand bei Paris-Nice 2024

Radsport
Samstag, 09 März 2024 um 10:33
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Nach seinem 9. Platz mit 53 Sekunden Rückstand auf Brandon McNulty, Matteo Jorgenson und Mattias Skjelmose liegt Primoz Roglic in der Gesamtwertung von Paris-Nice 2024 bei noch zwei ausstehenden Etappen 1:44 zurück.
Ist der Führende von BORA - hansgrohe zu weit zurück, um in den oberen Rängen der Gesamtwertung mitzumischen? Roglic selbst will nichts ausschließen: "Ich denke immer daran, anzugreifen", sagte der Slowene nach der 6. Etappe im Gespräch mit HLN, fügte aber einen Vorbehalt hinzu. "Man muss die Beine dafür haben. Wenn ich sie habe, werde ich mein Bestes geben. Ansonsten: so weit, so gut."
BORA - hansgrohe Sportdirektor Rolf Aldag weist darauf hin, dass dies Roglics erstes Rennen seit der Il Lombardia 2023 ist und er deshalb noch nicht in Topform ist. "Das war eine sehr lange Zeit ohne Wettkampf", erklärt er. "Wenn man zum ersten Mal wieder Rennen fährt, muss man zwangsläufig den Punkt überwinden, an dem die Lunge brennt und man einen Hauch von Blut im Hals hat."
"Remco Evenepoel ist in dieser Hinsicht schon einen Schritt weiter. Er hat sein Debüt an der Algarve eindeutig mit einer anderen Ausgangssituation gemacht", so Aldag weiter. "Primoz hält derzeit mehr oder weniger das Tempo bergauf mit. Aber es ist nicht so, dass er 25% Überschuss hat, um zu sagen: 'Ich werde ihn überholen'. Das ist gut und richtig, damit können wir leben."
Angesichts des möglicherweise entscheidenden Kletterwochenendes bei Paris-Nice will Roglics Trainer Marc Lamberts die Erwartungen an einen Angriff seines Fahrers auf die Gesamtwertung herunterspielen: "Diese beiden Fahrten liegen ihm nicht so gut", analysiert Lamberts ehrlich.
"Am Samstag ist es kaum möglich, einen Höhenunterschied von zweitausend Metern zu überwinden. Und der Sonntag ist eher eine Strecke für klassische Fahrer", sagt er abschließend. "Auch das schlechte Wetter spielt Primoz nicht in die Karten. Wie auch immer. Jemand wie er, der mit seinen 34 Jahren schon durch einige rauere Gewässer geschwommen ist, wird darüber nicht den Schlaf verlieren."