„Ich bin sehr zufrieden mit meiner Form und der des Teams“ - Ciccone setzt mit Attacke bei der Vuelta ein Ausrufezeichen

Radsport
Freitag, 29 August 2025 um 8:00
GiulioCiccone
Giulio Ciccone hatte vor der Vuelta a Espana 2025 betont, dass er nicht auf die Gesamtwertung fahre. Doch eine Woche nach dem Start zeigt sich: Der Italiener meinte es anders, als er sagte. Nach sechs Etappen liegt der 30-Jährige bereits auf Rang drei der Favoritenliste – nur acht Sekunden hinter Jonas Vingegaard. Spätestens mit seinem Angriff auf der Etappe nach Pal machte Ciccone klar, dass er im Rennen um das Rote Trikot eine Rolle spielen will.
Auf den letzten Kilometern des Schlussanstiegs wagte er den offenen Schlagabtausch. Vingegaard klebte sofort am Hinterrad, und obwohl Ciccones Attacke am Ende ohne Zeitgewinn blieb, war die Botschaft unmissverständlich: Der LIDL-Trek-Kapitän fährt auf Augenhöhe mit den Besten.

Ein Angriff aus dem Bauch heraus

„Das war nicht geplant, aber ich habe mich am vorletzten Anstieg gut gefühlt“, erklärte Ciccone bei Eurosport. Kurzerhand spannte er seine Teamkollegen vor den Zug und startete selbst fünf Kilometer vor dem Ziel eine Attacke. „Dann haben wir beschlossen, es zu versuchen, um zu sehen, was passiert.“
Ciccone wusste, dass das hügelige Terrain kaum große Abstände zulassen würde. Dennoch setzte er auf seine Ortskenntnis: In Andorra hatte er unmittelbar vor der Vuelta ein Trainingslager absolviert. „Ich kenne den Anstieg gut, aber er war zu schnell. Im Windschatten spart man enorm viel Kraft. Trotzdem war es ein guter Test.“
Die kleine Spitzengruppe, die geschlossen ins Ziel rollte, kam für den Italiener nicht überraschend. Doch er nahm wertvolle Erkenntnisse mit: „Ich war mir ziemlich sicher, dass Jonas stark sein würde, und auch Almeida hat gezeigt, was er kann. Es ist noch schwer einzuschätzen, aber ich bin sehr zufrieden mit meiner Form und der des Teams.“
Ciccone wirkte beeindruckt von Vingegaards Leichtigkeit auf dem Rad – und dennoch entschlossen, ihm die Stirn zu bieten. Seine Worte klingen wie eine stille Kampfansage: Im Rennen um das Podium, vielleicht sogar um den Gesamtsieg, wird man den Italiener nicht mehr ignorieren können.
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