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Vuelta a Espana 2025 wird seit ihrer Ankunft in Spanien von anhaltenden Protestaktionen gegen das Team Israel Premier Tech überschattet. Trotz der wachsenden Spannungen blieb das Team bislang im Rennen – doch mit jedem Tag steigen die Risiken. Besonders im Blickpunkt steht nun die 18. Etappe am Donnerstag: ein 27 Kilometer langes Einzelzeitfahren durch die Straßen von Valladolid, das ein massives Sicherheitsaufgebot erfordert.
Jacinto Canales, Beamter der Stadt Valladolid, bestätigte im Gespräch mit der Nachrichtenagentur EFE, dass erneut gezielte Störaktionen erwartet werden. Die Stadt mit rund 300.000 Einwohnern erinnert an Bilbao, wo Demonstranten vor einer Woche die Absperrungen an der Ziellinie durchbrechen wollten. Damals sah sich die Rennleitung gezwungen, das Finale zu neutralisieren, da die Sicherheit der Fahrer nicht mehr gewährleistet war.
Sicherheitsrisiken auf offener Strecke
„Wir haben Hinweise darauf, dass über das übliche Aufstellen von Fahnen hinaus weitere Aktionen geplant sind“, erklärte Canales. Im Straßenradsport sei die Gefahr besonders groß, weil die Rennen auf offenen Straßen stattfinden. „Man muss bedenken, dass es sich um eine 27 Kilometer lange Veranstaltung handelt, bei der wir nicht alle zehn Meter einen Polizisten aufstellen können.“
Wie ernst die Lage ist, zeigte ein Vorfall am vergangenen Sonntag: Ein Demonstrant sprang aus einem Waldstück auf die Strecke, stolperte und stürzte neben die Ausreißergruppe. Als ein Polizist ihm entgegenging, wich das Feld aus – Javier Romo kam dabei zu Fall. Im Zielbereich versuchten Aktivisten erneut, die Absperrungen zu durchbrechen. Erst mit zusätzlicher Polizei und einer weiteren Absperrreihe konnte die Situation unter Kontrolle gebracht werden.
Verstärkte Polizeipräsenz in Valladolid
Die Vuelta wird von einer eigenen Polizeieinheit mit rund 200 Kräften begleitet, doch diese Kapazität reicht nach Einschätzung der Behörden nicht aus. Für das Zeitfahren in Valladolid stocken die Organisatoren das Aufgebot auf: 400 zusätzliche Sicherheitskräfte sollen größere Zwischenfälle verhindern.
„Das Problem ist nicht, dass das Rennen abgebrochen wird, sondern dass es zu einem Unfall kommt – dass ein Fahrer, ein Motorrad der Guardia Civil oder ein Fahrzeug der Organisation in einen Crash verwickelt wird. Oder dass jemand, der sich auf die Strecke begibt, von einem Fahrzeug erfasst wird“, warnte Canales.