Nach einer schmerzhaften Rückkehr in den MTB-Zirkus Anfang dieser Saison stellt sich Mathieu van der Poel offiziell erneut der Herausforderung – diesmal beim
UCI-Mountainbike-Weltcup in Les Gets Ende August. Doch ganz im typischen MVDP-Stil konnte der Niederländer es nicht lassen, seiner Ankündigung eine Prise Humor zu verleihen.
Als Reaktion auf den Instagram-Post der UCI, der seine Teilnahme bestätigte, antwortete van der Poel trocken: „Hoffentlich nicht wieder am Boden.“
Eine kurze, pointierte Anspielung auf das Chaos, das seinen letzten
Mountainbike-Auftritt geprägt hatte – und eine Erinnerung daran, dass selbst der vielseitigste Superstar des Radsports vor einem harten Tag im Gelände nicht gefeit ist.
Chaos in Nové Město
Van der Poels Rückkehr ins MTB-Feld in Nové Město im Mai war mit großer Spannung erwartet worden. Schließlich machen ihn seine technische Brillanz und explosive Kraft auf jedem Terrain – ob Kopfsteinpflaster, Cross oder Anstiege – zu einer ständigen Gefahr für die Konkurrenz. Doch was sich in Tschechien abspielte, war eine seltene Szene, in der MVDP auf zwei Rädern einmal menschlich wirkte.
Schon in der ersten Runde ging er zu Boden, als er in dichtem Verkehr ein riskantes Überholmanöver versuchte – typisch für seinen aggressiven Stil, doch diesmal ging es nicht auf. Angeschlagen, aber unbeirrt, stieg van der Poel wieder aufs Rad, nur um eine Runde später noch heftiger zu stürzen: auf dem Waschbrettabschnitt, einem technischen Hindernis, das er normalerweise mühelos meistert.
Dieser zweite Sturz beendete sein Rennen – und sein kurzes MTB-Comeback – abrupt. Eine wenig später diagnostizierte Kahnbeinfraktur bedeutete zudem ein vorzeitiges Ende seiner Offroad-Ambitionen, zumindest fürs Erste.
Verletzungsbedingter Rückschlag, aber intakter Ehrgeiz
Trotz seiner Handgelenksverletzung fand van der Poel auf der Straße schnell zurück – ein weiteres Zeugnis seiner Widerstandskraft und seines enormen Rennmotors. Doch das MTB-Fieber war offensichtlich noch nicht gestillt. Les Gets markiert daher gleichermaßen Chance auf Wiedergutmachung wie auch Risiko. Die Strecke, ein fester Bestandteil im Weltcup-Kalender, kombiniert Hochgeschwindigkeitsabfahrten, rutschige technische Passagen und kräfteraubende Anstiege – ein Kurs also, der Fahrtechnik ebenso belohnt wie körperliche Stärke. Für van der Poel ist es der ideale Schauplatz, um die Geschichte neu zu schreiben.
Mit den UCI-Mountainbike-Weltmeisterschaften 2025 vor der Tür – bei denen van der Poel als einer der Top-Favoriten gilt – dient nun jedes Rennen als entscheidende Vorbereitung: für Form, Rhythmus und Selbstvertrauen auf dem Weg zu seiner nächsten Jagd nach dem Regenbogentrikot.