Mathieu van der Poel war einer der prägenden Fahrer in der ersten Woche der
Tour de France 2025. Der niederländische Alleskönner von Alpecin-Deceuninck zeigte sich in starker Form und zählte zu den auffälligsten Protagonisten, insbesondere mit Blick auf die prestigeträchtige Etappe hinauf zum Montmartre in Paris, die wie für ihn gemacht schien. Doch seine Ambitionen wurden jäh gestoppt: Am zweiten Ruhetag der Rundfahrt erkrankte Van der Poel an einer Lungenentzündung und konnte nicht mehr zur 16. Etappe antreten. Seit diesem Moment hat er kein Rennen mehr bestritten.
Bitteres Ausscheiden
In einem Interview mit In De Leiderstrui sprach Van der Poel offen über die bittere Enttäuschung: „Es ist immer schwierig, bei einer Grand Tour gesund zu bleiben, weil man mit vielen Leuten in Kontakt ist und nicht in den besten Hotels wohnt. Leider war ich dieses Jahr an der Reihe, krank zu werden.“
Das abrupte Ende seiner Tour-Bemühungen sei besonders schwer zu akzeptieren gewesen, da die dritte Woche einige Höhepunkte bereithielt. „Es war definitiv eine Enttäuschung. Vor allem, weil es in der letzten Woche einige tolle Etappen gab, einschließlich der Schlussetappe in Paris. Aber hey, da kann man nichts machen.“
Langsame Genesung
Nach dem Ausscheiden musste Van der Poel Geduld beweisen. Die Genesung verlief zäh, und erst nach mehreren Tagen konnte er wieder leichte Trainingseinheiten aufnehmen. „Am Sonntag, nachdem ich aufgehört hatte, konnte ich zum ersten Mal wieder locker Rad fahren, aber es dauerte fast eine Woche, bis ich das intensivere Training wieder aufnehmen konnte. In Spanien habe ich dann die ersten wirklich harten Einheiten gemacht und konnte wieder voll durchstarten.“
Nächste Ziele im Fokus
Trotz des gesundheitlichen Rückschlags bleibt Van der Poel seiner ursprünglichen Saisonplanung treu. Das große Ziel ist und bleibt die Mountainbike-Weltmeisterschaft 2025 in Les Gets, Frankreich. Daran ändert auch der gesundheitliche Zwischenfall nichts.
„Normalerweise ist das immer noch der Fall. Ich will erst einmal sehen, wie die
Renewi Tour läuft, und dann die Mountainbike-Weltmeisterschaft in Les Gets bestreiten.“
Um die nötige Form zurückzugewinnen, wird Van der Poel im Vorfeld in Belgien zusätzliche Trainingseinheiten auf dem Mountainbike absolvieren. Parallel dazu fährt er die Renewi Tour, um wieder in den Rennrhythmus zu kommen. „Das dient dazu, die nötige Wettkampfhärte zu bekommen. Danach wird der Fokus ganz klar wieder auf dem Mountainbike liegen“, so der 29-Jährige.
Zwischen Straße und Gelände
Damit bleibt Van der Poel seiner Rolle als vielseitiger Athlet treu. Er wechselt nahtlos zwischen den Disziplinen und beweist einmal mehr, dass er zu den außergewöhnlichsten Talenten im Radsport gehört. Die kommenden Wochen werden zeigen, ob er nach seiner Zwangspause rechtzeitig zur alten Stärke zurückfindet, um bei der Mountainbike-WM um den Titel zu kämpfen.