Tadej Pogacar veranstaltete am Samstag in seiner Heimatstadt Komenda sein eigenes Kriterium in Slowenien. Dabei empfing er sowohl aktuelle als auch ehemalige Teamkollegen, Freunde aus dem Radsport und zahlreiche Fans. Die Veranstaltung war nicht nur ein sportliches, sondern auch ein gesellschaftliches Highlight für die Region. Im Beisein der Medien sprach Pogacar zum ersten Mal seit der
Tour de France offen über seine Ermüdungserscheinungen und Gedanken an einen möglichen Rücktritt.
„Ich bin glücklich, Freunde, Nachbarn und Familie zu sehen. Es stimmt, dass ich mir manchmal wünsche, etwas weniger berühmt zu sein“, sagte Pogacar gegenüber RTVslo. „Fotos zu machen und Autogramme zu geben, kann manchmal anstrengend sein, manchmal weniger, aber ich versuche, es allen recht zu machen.“ Trotz dieser Momente zeigte er sich dankbar für die Unterstützung seiner Heimatgemeinde.
Erholung nach einer harten Tour
Bei seiner eigenen Veranstaltung war Pogacar natürlich der unangefochtene Star. Nach einigen Wochen Ruhepause nach einer der härtesten Tour-de-France-Ausgaben seiner Karriere wirkte er erholt und in besserer Stimmung. „Jeder kann einen schlechten Tag haben. Man kann nicht erwarten, dass ich alle 21 Etappen mit einem Lächeln überstehe. Diese Tour war eine der härtesten, die ich je gefahren bin, wie jeder, der um die Gesamtwertung kämpft, bestätigen kann. Aber ich habe mich ausgeruht, mich erholt und bin bereit für neue Kämpfe.“
Sein Rennkalender für den Spätsommer und Herbst ist gut gefüllt. Zunächst stehen die kanadischen Klassiker auf dem Programm, danach folgen die Weltmeisterschaften in Ruanda, die Europameisterschaften in Frankreich und schließlich Il Lombardia. Dabei hat vor allem das Zeitfahren in Ruanda einen besonderen Stellenwert, da Pogacar dort als amtierender Weltmeister im Regenbogentrikot antreten wird.
Gedanken an den Rücktritt – aber nicht sofort
Während der Tour war bereits spekuliert worden, ob Pogacar über einen Rücktritt nachdenke. Damals wie heute gibt er zu, dass dieser Gedanke in den letzten Tagen des Rennens durchaus präsent war. „Ich habe angefangen, die Jahre bis zur Rente zu zählen. Ich habe früh mit dem Gewinnen begonnen, also weiß ich, dass es auch Saisons mit weniger Ergebnissen geben kann. Aber ich werde wahrscheinlich noch ein paar Touren fahren – es ist das größte Rennen, und ich bezweifle, dass das Team mich in den nächsten Jahren außen vor lassen wird.“
Langfristig bleibt der Slowene motiviert. Ein Ziel, das er klar benennt, sind die Olympischen Spiele 2028, bei denen er sich eine weitere große Karrierekrönung erhofft. Bis dahin jedoch wird er weiterhin bei den größten Rennen der Welt antreten – und in seiner Heimatstadt Komenda jederzeit als Volksheld gefeiert werden.