Geraint Thomas mit Mitgefühl für Wout van Aert: "In schwierigen Momenten sind TV-Kameras besonders belastend“

Radsport
Mittwoch, 14 Mai 2025 um 16:07
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Wout van Aerts Giro-d’Italia-Debüt verläuft bisher alles andere als nach Plan. Der 30-jährige Belgier, Kapitän des Teams Visma | Lease a Bike, gehört seit Jahren zu den größten Namen im Peloton. Doch nach einer Erkrankung kurz vor dem Giro konnte Van Aert bislang nicht an seine Topform herankommen.
Zwar verpasste Van Aert am ersten Tag den Etappensieg nur hauchdünn und musste sich knapp Mads Pedersen geschlagen geben, doch seither zeigte seine Form deutlich nach unten. Ein für seine Verhältnisse enttäuchendes Zeitfahren folgte auf der 2. Etappe, und bereits auf der 3. Etappe musste der Visma-Star früh abreißen lassen – im Sprint um den Tagessieg spielte er keine Rolle. Auch auf der 4. Etappe konnte er seinem Teamkollegen Olav Kooij kaum Unterstützung leisten. Van Aert steht bei diesem Giro stark im Fokus – allerdings nicht nur aus sportlich erfreulichen Gründen.
Geraint Thomas, in den vergangenen zwei Jahren jeweils auf dem Podium des Giro d’Italia, verfolgt das Geschehen in diesem Jahr von zu Hause aus – und zeigt Mitgefühl mit den Schwierigkeiten, die Wout van Aert derzeit durchlebt.
"Es ist schade zu sehen, wie Wout abgehängt wird. Er ist einfach nicht bei 100 %, oder?“, fragt Thomas rhetorisch in der aktuellen Folge seines Podcasts Watts Occurring. "Es ist einfach traurig mitanzusehen, denn es ist furchtbar, wenn man in so einer Situation steckt – ein großer Fahrer, alle schauen auf dich, und du kämpfst einfach nur.“
Als ehemaliger Tour de France Sieger kennt Thomas den Druck, der auf Spitzenfahrern lastet – besonders dann, wenn es nicht läuft. "Ich sage nicht, dass ich so ein großer Fahrer bin wie er oder Remco Evenepoel und so, aber selbst wenn ich in dieser Lage war, war es einfach scheiße“, erklärt der INEOS-Grenadiers-Kapitän. "Du fährst einen Anstieg hoch, wirst abgehängt, und dann hast du diese TV-Kamera im Gesicht, alle schauen dich an, und du leidest einfach nur. Du willst einfach irgendwo anders sein. Aber Wout ist ein Kämpfer, oder? Er wurde ja schon einmal Zweiter – hoffentlich kommt er wieder besser in Schwung.“
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