Das Team Visma | Lease a Bike wurde bei der letztjährigen Tour de France von einem überragenden Tadej Pogacar deutlich distanziert. Der Slowene zeigte keine Schwächen und dominierte die Bergetappen. Auch in diesem Jahr dürfte es schwer werden, ihm im Hochgebirge Paroli zu bieten. Doch das niederländische Team könnte mit Matteo Jorgenson eine neue Geheimwaffe in der Hinterhand haben.
Der US-Amerikaner überzeugte 2023 mit starken Leistungen – sowohl bei Etappenrennen als auch bei Klassikern wie Dwars door Vlaanderen. Seine Vielseitigkeit und Konstanz machten ihn zu einem der auffälligsten Fahrer der Saison. Auch 2024 legte er mit dem Gesamtsieg bei Paris–Nizza einen Traumstart hin. Während Jonas Vingegaard mit einer Gehirnerschütterung aussteigen musste, übernahm Jorgenson die Verantwortung und nutzte seine Chance eindrucksvoll.
Der Abstand zwischen den beiden Fahrern scheint kleiner denn je. Bei der kommenden Tour de France werden beide starten. Jorgenson dürfte in erster Linie als Edelhelfer eingeplant sein – doch nach seinen jüngsten Leistungen ist auch ein Platz in den Top Ten realistisch. Vielleicht sogar mehr.
Aber könnte Visma so weit gehen, die Grand Boucle mit zwei Führenden zu beginnen? "Dazu werde ich nichts sagen. Denn das wäre dumm, besonders in Dänemark. Es gibt nur einen Jonas Vingegaard, und der ist ein außergewöhnlich guter Fahrer. Matteo kann ihm in gewisser Weise helfen. Vielleicht als Co-Kapitän", sagte SD Frans Maassen im Gespräch mit Feltet.
Das Team UAE wird mit einer extrem starken Aufstellung zur Tour de France antreten. Doch auch Visma | Lease a Bike ist gut aufgestellt – mit Berghelfern wie Simon Yates und Sepp Kuss sowie einem erfahrenen Allround-Team um Wout van Aert.
„Es ist ein Vorteil für Jonas, dass Matteo aktuell auf seinem höchsten Niveau fährt. Das kann ihm helfen, Druck aufzubauen. Aber für eine endgültige Einschätzung ist es noch zu früh“, sagt Sportdirektor Merijn Maassen. „Jonas und Pogacar sind die klaren Favoriten für die Tour. Zwei Spitzenfahrer – und dahinter viele starke Namen.“
Daran dürfte sich auch in den kommenden Monaten wenig ändern, unabhängig von Jorgensons weiteren Ergebnissen. Seine Qualität hat er schon 2023 bewiesen.
„Das stimmt, und er entwickelt sich weiter. Aber ich kann dazu jetzt noch nichts Konkretes sagen. Was Jonas im vergangenen Jahr geleistet hat, war außergewöhnlich. Sein zweiter Platz fühlte sich fast wie ein Sieg an. Ich hoffe, dass er mit optimaler Vorbereitung noch näher an Pogacar heranrückt.“
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— Team Visma | Lease a Bike (@vismaleaseabike) April 1, 2025
Marianne & Matteo made Yellow B. history last year! 🔙 pic.twitter.com/an3qVD3nUb