Die
Tour of Britain 2025 endete am Sonntag mit einem packenden Schlusstag, der sportlich und emotional gleichermaßen bedeutsam war. Während
Olav Kooij im Sprint den Tagessieg errang, sicherte sich der junge Franzose Romain Grégoire den Gesamtsieg vor
Remco Evenepoel und Julian Alaphilippe. Für die britischen Fans stand das Finale aber auch im Zeichen eines Abschieds:
Geraint Thomas beendete seine glanzvolle Karriere mit seiner letzten Zielankunft auf heimischem Boden.
Kooij feiert den perfekten Abschluss
Der Niederländer Olav Kooij zeigte einmal mehr seine Sprintstärke. Nachdem er bereits in den ersten Tagen des Rennens dominiert hatte, schlug er auch im Finale zu. „Es war eine fantastische Woche. Es war toll, sie so zu beenden“, erklärte Kooij nach dem Sieg. „Wir hatten keinen Mann für die Gesamtwertung, also wollten wir unbedingt auf Etappensiege setzen. Heute haben wir ein paar Jungs nach vorne geschickt, um die Ausreißer zu holen – am Ende hat es genau gereicht.“
Kooij blickte auf seine außergewöhnliche Serie zurück: „So ein Hattrick wie zu Beginn kommt nicht oft vor. Diese Tour of Britain wird mir in Erinnerung bleiben.“ Für den 23-Jährigen war es ein Etappenabschluss, der seine Entwicklung zu einem der besten Sprinter der Welt weiter untermauerte.
Grégoire meistert den Druck und holt den Gesamtsieg
Der große Triumphator des Rennens war jedoch Romain Grégoire. Das französische Talent von Groupama–FDJ verteidigte seine knappe Führung erfolgreich und feierte damit den größten Erfolg seiner Karriere. „Ich bin wirklich glücklich. Es fühlt sich unglaublich an, ein Rennen wie dieses zu gewinnen“, sagte er gegenüber CyclingUpToDate.
Die letzte Etappe war für ihn alles andere als Routine. „Es war eine nervöse Nacht, ich habe kaum geschlafen“, gestand Grégoire. „Remco und Julian waren so nah dran, ich musste extrem konzentriert bleiben. Aber mein Team hat einen fantastischen Job gemacht, wir haben die Bonussekunden geholt und dann auch im Finale alles richtig gemacht.“
Besonders im technisch anspruchsvollen Teil der Etappe musste er sein Können unter Beweis stellen. „Die Abfahrt war nicht einfach. Als Romain attackierte, war das ein schwieriger Moment, aber ich konnte reagieren. Danach lief alles perfekt“, erklärte er.
Für Grégoire ist der Gesamtsieg ein Meilenstein. „Das ist ein sehr hoher Punkt in meiner Karriere. Mit so einem Sieg in den September zu starten, gibt mir enormes Selbstvertrauen für die nächsten Rennen.“
Ein Abschied für die Geschichtsbücher
Während die Zukunft Grégoire gehört, war es für Geraint Thomas der Tag des Abschieds. Der Waliser, Tour-Sieger von 2018 und einer der größten britischen Radsportler, beendete seine Karriere dort, wo alles begann – in Cardiff. Unter den Anfeuerungen tausender Fans überquerte er ein letztes Mal die Ziellinie und ließ ein Kapitel von fast zwei Jahrzehnten Profisport hinter sich.
Mit einem explosiven Sprint, einem französischen Gesamtsieg und einem walisischen Helden, der in den Ruhestand ging, bot die Tour of Britain 2025 ein Finale, das sportliche Klasse und emotionale Tiefe vereinte.