Tim Wellens war wohl einer der unerwartetsten Fahrer, der in der ersten Woche der diesjährigen
Tour de France mehrere Tage das Gepunktete Trikot tragen durfte. Der Edelhelfer von UAE Team Emirates – XRG durfte hier und da Punkte sammeln, während er an der Spitze des Pelotons fuhr, um Tadej Pogacar zu unterstützen – doch seine Geschichte dürfte am Montag zu Ende gehen.
„Es war ein sehr schneller Tag. Wir wussten, dass es wegen des Winds eine nervöse Etappe werden würde. Ich bin Vollgas gefahren und konnte gar nicht daran denken, Kräfte für morgen zu sparen. Lange Zeit hatte ich keine Bidons, was es nicht leichter machte, mich gut zu fühlen. Am Ende musste ich das Peloton ziehen lassen“,
schilderte Wellens im Interview nach der Etappe.Am Tag des Sturms auf die Bastille wird das Peloton der Tour de France endlich die Möglichkeit haben, ihre Kletterkünste auf der bisher schwersten Etappe der Rundfahrt zu testen. Mit über 4.000 Höhenmetern und nicht weniger als 8 Bergwertungen (davon alle bis auf eine in der 2. Kategorie) werden sich die Gesamtklassement-Fahrer endlich richtig zuhause fühlen. „Die morgige Etappe wird die bisher schwerste der Tour de France sein“, weiß Wellens.
Für den aktuellen Bergtrikot-Träger sind die vielen Punkte auf der Strecke allerdings keine gute Nachricht im Hinblick auf die Verteidigung des Trikots. Tatsächlich ist der Belgier mental schon darauf vorbereitet, das Trikot abzugeben, da seine Aufgaben nicht mit einer Jagd auf Punkte vereinbar sind. „Wir werden wahrscheinlich viel leiden, und es wird ein Arbeitstag für mich – kein Tag, an dem ich selbst in die Fluchtgruppe gehen kann. Ich werde das gepunktete Trikot sehr wahrscheinlich verlieren.“
„Ich bin sicher, dass die Ausreißer die meisten Bergwertungspunkte sammeln werden und jemand das Trikot auch verdient hat. Jedenfalls ist ein Tag im Bergtrikot für mich schon ein Bonus und ein Privileg. Es war eine Ehre, es mehrere Etappen lang tragen zu dürfen“, schließt er ab.