„Es ist wirklich enttäuschend“ – Niederländischer Journalist hinterfragt die Aussagen von Demi Vollering nach dem Zeitfahren

Radsport
Dienstag, 23 September 2025 um 14:00
demi vollering
Demi Vollering galt im WM-Zeitfahren von Kigali als eine der großen Favoritinnen. Viele Experten rechneten mit einem direkten Duell gegen Marlen Reusser, denn der hügelige Kurs schien der Niederländerin entgegenzukommen. Am Ende musste sich Vollering jedoch mit Bronze hinter Reusser und Anna van der Breggen begnügen. Nach dem Rennen sprach sie offen über ihre Schwierigkeiten auf dem schweren Kurs in Ruanda.
„Die Luftqualität ist hier natürlich anders, aber mit der Hitze hatte ich nicht so stark zu kämpfen. Mein Puls war einfach ungewöhnlich hoch, und ich muss erst alles überprüfen, um die Ursache zu finden. Aber ich denke, jeder hatte heute zu kämpfen. Wenn ich mit diesen Beinen Dritte werde, zeigt das, wie hart es für alle war“, erklärte Vollering im Ziel.
Ihre Aussagen sorgten in den Niederlanden für Diskussionen. Im Podcast In Het Wiel nahm Roxane Knetemann die Worte ihrer Landsfrau unter die Lupe. „Nach dem Rennen hörte man Vollering sagen, dass ihre Werte völlig untypisch für europäische Bedingungen seien. Sie meinte eigentlich, sie seien sehr schlecht – und trotzdem wurde sie Dritte“, ordnete Knetemann ein.
Die ehemalige Profi-Fahrerin konnte die Enttäuschung nachvollziehen. „Demi kam nach Kigali für mehr als Bronze. Das ist bitter. Aber seien wir ehrlich: Sie fuhr stark los. Am zweiten Zwischenzeitpunkt war im Video zu sehen, dass sie richtig kämpfen musste.“
Von da an erzählte das Rennen seine eigene Geschichte. „Man sah, wie sie ihren Rhythmus suchte. Wenn man mit so einem Tag und so einem Gefühl noch aufs Podium fährt, dann war das ein sehr gutes Zeitfahren“, lobte Knetemann.
Dennoch stellte sie ein wiederkehrendes Muster fest. „Weißt du, was ich denke? Bei der Tour sprach sie über ihre Rivalin, die ihr zu dünn erschien, und meinte, sie wolle nicht wie Haut und Knochen aussehen. Jetzt spricht sie über körperliche Probleme. Es gibt immer etwas.“
Für Knetemann ist das Teil des Sports. „Ja, das gehört dazu. Vielleicht beginnt gerade die Periode, vielleicht spielt der Zyklus eine Rolle – das weiß man nicht. Natürlich ist das frustrierend, wenn es ausgerechnet beim großen Ziel passiert. Das kann jede Athletin nachvollziehen.“
Gleichzeitig forderte sie mehr Lösungsorientierung. „Man könnte doch auch einen Arzt aufsuchen, um herauszufinden, ob sich etwas dagegen tun lässt. Es kann nicht sein, dass du bei jedem Toprennen durch den Zyklus ausgebremst wirst. Ich sage das als jemand, die selbst keine Probleme hatte“, so Knetemann.
Ihr Fazit fiel deutlich aus: „Nach den Rennen sucht Demi oft nach Erklärungen. Dabei muss es gar keine geben. Vielleicht war es einfach ihr Leistungsniveau an diesem Tag. Für mich hat sie ein starkes Zeitfahren gezeigt und alles gegeben. Punkt. Und am Samstag wartet schon die nächste Chance.“
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