Zum vierten Mal in seiner Karriere bereitet sich
Mads Pedersen auf den Giro d’Italia vor – und das mit einer Methode, die genauso unkonventionell ist wie der Däne selbst. Nach einem konstant starken Frühjahr intensiviert der
LIDL-Trek-Profi seine Vorbereitung auf die dreiwöchige Rundfahrt mit einem speziellen Hitzetraining: Jeden Tag verbringt er rund eine Stunde in voller Winterkleidung auf dem Indoor-Bike.
„Es ist ein schreckliches Training. Ich würde lieber sieben Stunden am Tag fahren, eine ganze Woche lang“, sagt Pedersen in der neuesten Folge des Lang Distance Podcast. Dennoch schwört er auf die Wirksamkeit: „Es ist schrecklich – aber furchtbar effektiv.“
Der Trainingsansatz simuliert extreme Rennbedingungen bei Hitze und zielt darauf ab, physiologische Anpassungen wie eine verbesserte Thermoregulation, ein erhöhtes Blutplasmavolumen und eine höhere Widerstandsfähigkeit gegenüber Dehydrierung zu fördern – entscheidende Faktoren für eine Grand Tour wie den Giro. Pedersen beginnt jede Einheit mit 270 Watt und steigert dabei kontinuierlich seine Herzfrequenz. Die letzten 15 Minuten fährt er bei gleichbleibender Leistung von 255–270 Watt, oft mit einer Herzfrequenz nahe 180.
„Es zahlt sich wirklich aus“, erklärt der Ex-Weltmeister. „Meine Herzfrequenz steigt von 110 am Anfang auf etwa 175 bis 180 am Ende – das zeigt, wie hart das ist.“
Pedersen, der 2023 bereits eine Giro-Etappe gewinnen konnte, gilt ohnehin als jemand, der gern eigene Wege geht. Höhentrainingslager meidet er konsequent, und bei Paris–Nizza fuhr er nach dem Konsum einer Dose Energy-Drink zu einem Etappensieg. Ob seine neueste Maßnahme erneut in einem Erfolg mündet, wird sich bald zeigen.