Die
Vuelta a Espana erlebt derzeit beispiellose und herausfordernde Tage, da die Anti-Israel-Proteste zunehmen und das Peloton zunehmend bedrohen. Die Organisatoren schließen
Israel - Premier Tech nicht vom Rennen aus, während die
UCI auf die Eskalation bislang nicht reagiert. Ein kleiner Teil der Demonstranten verhält sich zunehmend aggressiv gegenüber den Fahrern, wodurch die Sicherheitslage für Athleten, Betreuer und Teammitarbeiter angespannt bleibt.
Nach der Etappe äußerten sich viele spanische Fahrer, ehemalige Profis, Betreuer und Experten zu den Ereignissen, die das Rennen aktuell dominieren und auch in den kommenden Tagen prägen werden. Israel - Premier Tech bleibt vorerst im Rennen, während aus dem Peloton zu hören ist, dass die Fahrer des Teams sich nicht als Teil des Problems verstehen und laut Sportdirektor Óscar Guerrero sogar Morddrohungen erhalten haben.
Gefahr auf der Zielgeraden und Reaktionen der Profis
Beim Zieleinlauf in Bilbao versuchten Demonstranten, die Absperrungen zu durchbrechen. Trotz starker Polizeipräsenz konnte die Sicherheit der Fahrer nicht vollständig gewährleistet werden. In Folge der Eskalation wurde das Finale neutralisiert, und es wurde kein Etappensieger ermittelt.
Die 11. Etappe der Vuelta musste aufgrund von Sicherheitsbedenken im Zielbereich neutralisiert werden. @Sirotti
Carlos Verona äußerte sich gegenüber Eurosport kritisch: „Es ist eine Schande, dass sich die Politik in einer Phase wie der heutigen einmischt. Ich bin dafür, dass wir versuchen, den Sport so neutral wie möglich zu halten. Jeder hat das Recht zu protestieren, aber es sollte nicht die Arbeit der anderen stören.“
Innerhalb des Pelotons halten sich die meisten Fahrer zurück und distanzieren sich von der Kontroverse. „Es gab Diskussionen darüber, ob Israel-Premier Tech weiterhin fahren sollte. Die Fahrer des Teams wollen die Situation nicht verschärfen und nicht Teil dieses Problems sein“, hieß es aus dem Feld.
Der ehemalige Weltmeister
Óscar Freire kritisierte die Aggressionen scharf: „Es gab immer irgendeine Art von Demonstration, aber heute waren sie aggressiv. Sie sind bei jeder einzelnen Demo dabei, oft ohne den Grund zu kennen. Es ist eine Schande, denn es war die Etappe mit den meisten Fans und hätte die beste dieser Vuelta werden können.“
Freire fügte hinzu: „Jetzt sieht man die Radfahrer vorbeifahren, und es gibt hier viele Leute, die den Radsport wirklich mögen und applaudieren. Es ist traurig, dass einige wenige das Event aktiv beschädigen.“ Er bezeichnete die aggressive Minderheit als typische Störer, die auf jeder Etappe Unruhe erzeugen: „Sie lachten, dann wurden sie aggressiv – so etwas passiert normalerweise nicht.“
Patxi Villa von Red Bull - BORA - hansgrohe lobte hingegen die Sicherheitskräfte: „Während des Rennens haben die Leute friedlich mit Fahnen demonstriert. Wir waren zu jeder Zeit sicher, und die Sicherheitskräfte waren phänomenal.“ Zugleich betonte er das hohe Risiko in der letzten Runde: „Die erste Überquerung der Ziellinie durch das Peloton war eine Quelle der Angst um die Sicherheit der Fahrer.“ Zahlreiche Videos in den sozialen Medien bestätigten später, wie Dutzende versuchten, die Absperrungen zu durchbrechen.