„Es gibt keinen Streit“ – Matteo Jorgenson und Tim Wellens klären Missverständnisse nach Ausreißduell

Radsport
durch Nic Gayer
Sonntag, 27 Juli 2025 um 10:15
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Tadej Pogacar steht kurz davor, Geschichte zu schreiben: Mit dem vierten Gesamtsieg bei der Tour de France würde er Jonas Vingegaard überflügeln – das Duell zwischen dem UAE Team Emirates - XRG und Visma - Lease a Bike prägte die gesamte Rundfahrt. Doch auch abseits der Gesamtwertung sorgten andere Namen für Schlagzeilen, etwa Matteo Jorgenson und Tim Wellens. Die beiden lieferten sich auf der 20. Etappe ein auffälliges Duell, das in einem gemeinsamen Sturz endete – inklusive hitziger Szenen auf der Strecke.
Was nach offener Rivalität zweier Helfer wirkte, relativierten beide nach dem Rennen. „Ich weiß nichts von einem Streit, ich glaube nicht, dass er existiert“, sagte Jorgenson gegenüber Cycling Weekly. „Das gibt vielleicht eine gute Story, aber wir wollten einfach beide in die Spitzengruppe und haben früh unsere Karten aufgedeckt. Wir waren beide komplett leer, das war einfach eine lange Tour. Am Ende sind wir zusammen gestürzt – aber es gab keine Feindseligkeit.“

Kein Teamzwist, nur zwei erschöpfte Profis

Auch Wellens sah das ähnlich. „Es war ein brutaler Start. Am Anfang waren fast 40 Fahrer vorne dabei, darunter alle Favoriten. Später haben wir es zu dritt versucht – ich, Jorgenson und ein Fahrer von Arkéa [Ewen Costiou]. Wir haben wirklich alles gegeben, um in die Ausreißergruppe zu kommen“, erklärte er. Doch als das Finale näher rückte, waren die Energiereserven bei beiden aufgebraucht.
Die Situation auf der Strecke sei falsch interpretiert worden, betonte Jorgenson. „Es waren zwei geschlagene Männer, die sich unterhielten. Wir hatten im Rennen kaum Luft zum Reden, also wollte ich ihm einfach klarmachen, dass ich keine Spielchen treibe – und er auch nicht. Wir haben nur unser Bestes gegeben.“
Beide wussten schnell, dass es an diesem Tag nicht für mehr reichen würde. „Ich habe gemerkt, dass ich die Beine nicht habe, um zu gewinnen. Und als Groves losfuhr, war klar: Das war’s“, so Jorgenson. Auch Wellens zog ein nüchternes Fazit: „Wir waren beide ein bisschen à bloc. Wir haben versucht, zusammenzuarbeiten, aber die Beine haben einfach nicht gereicht. Als Groves sich absetzte, war das Rennen gelaufen.“
Was bleibt, ist ein Beweis dafür, wie sehr selbst starke Fahrer auf den letzten Etappen der Tour an ihre Grenzen stoßen – und wie aus Konkurrenz manchmal einfach gemeinsames Leiden wird.
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